Ahrensburg (ahr). Seit fünf Monaten besteht der staatliche Gesundheitsfonds, sind die Beitragssätze aller Krankenkassen auf einheitlichem Niveau.

Während einige Kassen über finanzielle Probleme klagen und womöglich schon Mitte des Jahres einen Zusatzbeitrag einfordern müssen, verzeichnet die AOK Schleswig-Holstein einen Mitgliederboom. Allein im Bereich der Geschäftsstelle Ahrensburg, zu der neben Kommunen im Kreis Stormarn auch Geesthacht, Schwarzenbek und Lauenburg im Nachbarkreis Herzogtum Lauenburg gehören, verzeichnet die AOK seit Jahresbeginn bereits 650 neue Mitglieder - Tendenz steigend.

Hatte die Allgemeine Ortskrankenkasse vor wenigen Jahren noch damit zu kämpfen, dass sie jeden aufnehmen musste und so zahlreiche "schlechte" Risiken in der Mitgliederkartei führte, hat sich spätestens durch den einheitlichen Beitragssatz das Blatt gewendet. "Heute wählen die Kunden die Kasse nach dem Leistungsangebot aus, nicht mehr nach dem attraktivsten Beitragssatz. Das kommt uns zu Gute", sagt Jens Bojens, Leiter der Geschäftsstelle Ahrensburg.

Die schiere Größe als Krankenversicherer - die AOK hat im Bereich der Geschäftsstelle Ahrensburg einen Marktanteil von 30 Prozent - entpuppt sich zu Zeiten des Gesundheitsfonds als großer Vorteil. "Um im Wettbewerb zu bestehen, ist es notwendig, die Kranken effizient zu versorgen", sagt Gunar Schlage, AOK-Bezirksdirektor. Es gelte, bessere Vertragsmodalitäten auszuhandeln - und das sei nun mal leichter, wenn es um ein großes Auftragsvolumen gehe.

Schlage möchte dem Gesundheitsfonds denn auch eine Chance geben. "Die Politik wäre nicht gut beraten, nach der Wahl das System wieder zu ändern", ist er sicher.