Glinde. So blitzblank waren die alten landwirtschaftlichen Geräte in den Wagenschauern des Heimatmuseum am Kupfermühlenweg nie zuvor. Am großen Strohschneider ist kein Pickel Rost zu sehen, und auch die alte Hofmühle und die Saatrolle sind frisch gestrichen, sehen aus wie neu.

Zu verdanken hat das der Heimat- und Bürgerverein Glinde als Betreiber des Museums fünf fleißigen Arbeitern, die seit mehreren Wochen die betagten Exponate instand setzen und restaurieren.

Der in Reinbek ansässige Ausbildungsverbund Stormarn/Lauenburg, eine Einrichtung der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie, hat dem Verein die Ein-Euro-Kräfte aus Kasachstan, Russland und Togo vermittelt. Ihr Einsatz erfolgt im Rahmen des Projekts "Integration, Kultur und Geschichte" (IKG). Bei dem sollen Empfänger von Arbeitslosengeld II mit Migrationshintergrund, fachsprachlichem Förderungsbedarf und ausgeprägtem handwerklichem Geschick ins Arbeitsleben integriert werden. "Wir haben durch solche Kooperationen schon mehrfach Teilnehmer an Arbeitgeber vermittelt", erklärt Niklas Rybaczok vom Ausbildungsverbund. Gleichwohl ist er bei den jetzigen Teilnehmern des Projekts in der Mühle weniger optimistisch: Sie sind zwischen 54 und 59 Jahre alt und daher auf dem Arbeitsmarkt nur schwer unterzubringen.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt der gelernte Schlosser Georg Ekrot (59) aus Kasachstan und setzt entschlossen die Schleifmaschine an. "Ich weiß, was ich kann."

"Die Männer gehen wirklich mit Köpfchen vor", bestätigt Wolf-Dieter Bode, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins. "Sie schleifen und streichen die alten Maschinen nicht nur, sondern zerlegen und reinigen auch die Antriebe und setzen alles wieder akkurat zusammen. Ihre Arbeit hilft uns sehr."