Glinde. Lange war ungewiss, wann mit der Marktplatzumgestaltung begonnen werden kann. Jetzt steht der Termin: Laut Stadtplanerin Jutta Kricheldorff sollen die Arbeiten Ende Juli starten, Ende November beendet sein. Dieser Terminplan sorgt zumindest bei einem Geschäftsmann am Markt für Alarmstimmung.

"Wenn vor meiner Ladentür von August bis Oktober gebuddelt wird, schneiden sie mir damit das Geschäft ab", sagt Natale Zanotto. Er betreibt seit 17 Jahren die Eisdiele "Le Fontane" im Rathausgebäude, lebt vom Geschäft unter freiem Himmel. "Ist es einigermaßen warm, wollen die Leute draußen sitzen. Selbst wenn ich während der Bauarbeiten einen kleinen Bereich bestuhlen kann - wer will dann neben den lärmenden Baggern sein Eis essen?", fragt sich Zanotto.

Und gerade vor dem "Le Fontane" soll mit dem Umbau begonnen werden. "Frau Kricheldorff hat mir erklärt, dass es nicht anders geht, weil hier der höchste Punkt des Marktplatzes ist", so der Geschäftsmann.

Er kann nicht verstehen, warum die Arbeiten nicht in den Wintermonaten erledigt werden können. Bleibt es beim jetzigen Zeitplan, sieht Zanotto schwarz für seine Eisdiele. "Wir hatten zwei kurze Sommer hintereinander. Ein drittes Jahr ohne ordentliches Draußengeschäft werden wir nicht überleben", lautet seine düstere Prognose. Deshalb will Zanotto einen Rechtsanwalt einschalten, der eine Klage gegen die Stadt prüfen soll. Grundsätzlich habe er nichts gegen den Marktplatzumbau. Aber: "Ich kann nicht akzeptieren, dass meine Existenz zerstört wird."

Stadtplanerin Kricheldorff erklärte auf Nachfrage, dass der Bauablauf noch nicht feststehe. Man nehme die Interessen der Anlieger aber sehr ernst, werde Ende Juni/Anfang Juli eine Infoveranstaltung anbieten.