Bereits im Altertum wurde mit Osterfeuern im Frühjahr die Sonne begrüßt. So weit der Lichtschein dieser Feuer reichte, sollte er den Ländern Glück und fruchtbares Wachstum bringen. Wenn man diesem Brauchtum auch heute noch Glauben schenkt, dürfen Glinder wie Oststeinbeker Bürger sich auf eine ertragreiche Zeit freuen, denn die örtlichen Feuerwehren entzündeten am Mühlenteich und am Barsbütteler Weg wieder große Feuer.

Beim Feuer am Glinder Mühlenteich hatte Jugendfeuerwehrwart Patrick Awe das Sagen: "Unsere Jungs und Mädchen sind zwar auch am Grill- und Getränkestand eingeteilt, am spannendsten ist es für sie aber natürlich, den Brand auf dem Platz zu kontrollieren." Für einige Kids war es das erste Mal, dass sie die Jacke eines "echten" Feuerwehrmannes tragen durften. Die schweren Kleidungsstücke aus speziellem "Nomex"-Gewebe sind besonders hitze- und feuerbeständig. Die verarbeiteten Aramid-Fasern schmelzen bei hohen Temperaturen nicht, beginnen erst ab etwa 400°C zu verkohlen.

Ganz so heiß wurde es auf dem großen Grill nicht, aber den tausenden hungrigen Besuchern schmeckte das Fleisch trotzdem gut. "Wir haben 1000 Koteletts und 3000 Würstchen verkauft", so Patrick Awe. Einzig der angebotene Glühwein wurde im Gegensatz zum vergangenen Jahr nicht allzu viel nachgefragt. Verständlicherweise, schneite es 2008 zum Osterfest doch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt munter vor sich hin.

"Viele Oststeinbeker haben die Gelegenheit genutzt und im Vorfeld eigene unbehandelte Holzabfälle bei uns abgegeben", sagte Carsten Steffen, Ortswehrführer der FF Oststeinbek. So hatte der Haufen auf dem Gelände hinter dem Jugendzentrum eine beachtliche Höhe von mehreren Metern erreicht, bevor er pünktlich um 18.30 Uhr angezündet wurde. Vor allem die Kinder unter den etwa 1000 Besuchern erfreuten sich am hellen Spiel der Flammen. Dank der Sicherheitsumzäunung gab es im Verlauf des Abends keine unvorhergesehenen Ereignisse, auch die 23 privat entzündeten Feuer in der Gemeinde brannten sicher herunter - ein friedliches und geselliges Ostervergnügen also in beiden Orten. Die Glinder und die Oststeinbeker Wehr blieben nach dem Ablöschen der Feuer zur Sicherheit in der Nähe und begannen noch am späten Abend mit den Aufräumarbeiten.

Ihren Dank sprachen die Wehren den jeweiligen örtlichen Firmen für ihre Unterstützung aus. "Für den Radlader zum Aufschichten des Holzes, den Grillstand oder die Getränkebecher mussten wir nichts bezahlen", so Carsten Steffen. In Glinde wird traditionell das Brennmaterial - hauptsächlich Paletten - von örtlichen Betrieben bereit gestellt.