Glinde (ahr). Die Anmeldefrist für Fünftklässler an den weiterführenden Schulen ist abgelaufen, und auch die Nachmeldungen sind gezählt. Jetzt steht fest, dass Glinde mit der Sönke-Nissen-Schule neben der Integrierten Gesamtschule (IGS) eine zweite Gemeinschaftsschule bekommen wird.

71 Anmeldungen lagen Schulleiter Herbert Horn gestern vor - elf mehr, als für die Genehmigung durch das Bildungsministerium in Kiele notwendig sind.

Er und sein Kollegium fühlten sich im nachhinein bestärkt in der Entscheidung, Gemeinschaftsschule werden zu wollen, sagt Schulleiter Herbert Horn. "Als Regionalschule hätten wir nicht einmal die Hälfte der Anmeldungen bekommen", ist er sicher.

Unterschiedlich sind die Reaktionen in der Politik. "Wir bekommen nur mit, dass es jede Menge Verunsicherung gibt. Keiner weiß, wie es an der Sönke-Nissen-Schule weitergeht", sagt Dr. Ralf Reck, Fraktionschef der CDU, die sich vehement für eine Regionalschule in Glinde eingesetzt hatte. Nach wie vor sei er überzeugt, dass Gleichmacherei nicht sinnvoll sei. "Die Lehrer werden sich daran messen lassen müssen, ob sie eine qualitative Verbesserung der Abschlüsse hinbekommen." Allerdings will Reck das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen: Davon, nach der Landtagswahl die Gemeinschaftsschule mit möglicher CDU-Mehrheit wieder zu beerdigen, hält er nichts. "Da muss jetzt mal Ruhe einkehren. Ich finde es schlimm, dass die Schulen zum Spielball der Politik geworden sind." Wobei Reck einräumt, auch seine Partei sei daran nicht unschuldig.

Froh, dass genügend Anmeldungen vorliegen, ist SPD-Fraktionschef Hans-Dieter Kröger. "Das ist ein guter Start für die Sönke-Nissen-Schule. Wir sind immer für eine zweite Gemeinschaftsschule gewesen." Die Eltern hätten sich entschieden, jetzt sei Kontinuität wichtig.

Nüchtern sieht Susanne Böhnert-Tank von der Grünen-Fraktion die Anmeldezahlen. "71 sind ja nicht die Welt." Man müsse nun schauen, in welche Richtung die Reise gehe. "Wenn die Sönke-Nissen-Schule gut läuft, wird es im kommenden Jahr auch mehr Anmeldungen geben."

Die IGS erhielt 155 Anmeldungen, von denen aufgrund der vorgegebenen Vierzügigkeit nur 103 angenommen wurden. Das Gymnasium verzeichnete 111 Anmeldungen.