Glinde. Heute werden die Bagger einer Abrissfirma damit beginnen, den mittlerweile zur Ruine verkommenen Resthof an der Avenue St. Sébastien abzutragen. So wird Platz geschaffen für den Bau von 54 altengerechten Wohnungen.

Das Vorhaben hatte sich immer wieder verzögert, da schwierige Verhandlungen mit den Eigentümern des benachbarten Grundstücks zu führen waren.

Projektentwickler Hartmut Thede von der Unternehmensgruppe Semmelhaack ist erleichtert, dass es endlich losgeht. Schließlich ist der Terminplan schon ordentlich nach hinten verschoben worden. Bereits seit August vergangenen Jahres sollte gebaut werden. "Wir und die zahlreichen Eigentümer des Nachbargebäudes mussten uns auf die gegenseitige Eintragung von Baulasten einigen", erläutert Thede. Denn der Neubau wird auf die Grundstücksgrenze gesetzt. Solange diese Verträge nicht geschlossen waren, gab es keine Baugenehmigung.

Wenn der Resthof verschwunden ist, soll im Mai mit dem Neubau begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2010 geplant. Errichtet werden auf dem 2750 Quadratmeter großen Grundstück insgesamt 54 Wohnungen, alle mit Terrasse oder Balkon. 51 Zwei-Zimmer-Wohnungen werden in vier Vollgeschossen untergebracht und verfügen über Wohnflächen zwischen 47 und 58 Quadratmetern. In einem Staffelgeschoss werden drei weitere großzügig geschnittene Wohnungen mit drei bis vier Zimmern entstehen; sie sind 74 bis 101 Quadratmeter groß. "33 Wohnungen sind durch die Investitionsbank Schleswig-Holstein öffentlich gefördert, der Rest wird frei finanziert", sagt Thede. Eine Besonderheit wird im Staffelgeschoss ein Aufenthaltsraum für die Bewohner des Hauses sein. "In einem lichtdurchfluteten Wintergarten werden wir einen Mietertreff einrichten", verrät Thede.

Gebaut wird nach dem KfW-40-Standard, das heißt in ökologischer Bauweise und mit regenerativer Energieversorgung durch ein Blockheizkraftwerk.

Um die Vermietung der Wohnungen macht sich der Projektentwickler keine Sorgen. "In Glinde und Umgebung besteht erheblicher Bedarf an altengerechten Wohnungen." Das mache auch die Warteliste für das Objekt an der Avenue mit 100 Namen deutlich. Insofern sei genug Luft für ein auf dem Depotgelände geplantes Projekt. Auch dort sollen barrierefreie Wohnungen entstehen.