Glinde/Oststeinbek. Für reichlich Verwirrung sorgt zurzeit die Umsetzung des Konjunkturpakets II der Bundesregierung. So will das Land Schleswig-Holstein bis zum 30. April zwar von den Kreisen eine vollständige Liste mit den Förderanträgen der Kommunen haben; doch bis gestern lag denen noch keine fertige Richtlinie vor, die die Kriterien für förderungsfähige Projekte festlegt.

So fischen die Kommunen zurzeit im Trüben. Immerhin stehen die Beiträge fest, mit denen Städte und Gemeinden maximal rechnen können.

Nach Glinde könnten für Investitionen in Schulen und Kindergärten Mittel in Höhe von insgesamt 856 000 Euro fließen. Hinzu kämen 285 000 Euro Eigenmittel der Stadt, die mindestens 25 Prozent der Gesamtkosten selbst tragen muss. Das reicht nicht aus, um die zwei dem Kreis bisher gemeldeten Großprojekte - ein neues Gebäude an der Integrierten Gesamtschule sowie Sanierung des Flachdachs und der Phy-sikräume am Schulzentrum - zu realisieren. "Wir sind dabei, zu den Finanzmitteln passende Teilprojekte herauszulösen", sagt Bürgermeister Uwe Rehders. Denn Glinde möchte auf alle Fälle versuchen, die zur Verfügung stehenden Fördermittel auszuschöpfen. Problematisch ist, dass noch nicht feststeht, welchen Kriterien die Projekte letztlich genügen müssen. "Am Donnerstag kam per E-Mail plötzlich die Information, dass mindestens 50 Prozent der Investitionssumme für energetische Maßnahmen an Gebäuden verwendet werden müssen", so Rehders. "Es gibt da fast jeden Tag einen neuen Stand."

Ob die Glinder Taktik, Teilprojekte zu bilden, aufgeht, wird sich erst zeigen, wenn die Landesrichtlinie vorliegt. Allerdings verfährt der Kreis ähnlich. "Wir fassen gerade einige kleinere Teilprojekte zusammen, um die Fördermittel ausschöpfen zu können", bestätigt Klaus Kucinski, Leiter des Bau-Fachbereichs der Kreisverwaltung in Bad Oldesloe. "Von der praktischen Seite her gesehen kann das nur so funktionieren."

In Oststeinbek wird das Hin und Her um das Geld aus dem Konjunkturpaket II gelassener gesehen. Hier geht es auch nur um maximal 152 000 Euro Fördermittel. "Ich gucke nicht nach den Kriterien, um unsere Projekte danach zu stricken", sagt Bürgermeister Karl Heinz Mentzel. Man werde die eh geplante energetische Sanierung der Helmut-Landt-Grundschule und die Kita-Erweiterung an der Dorfstraße 27 in Havighorst anmelden. "Jede Form von Förderung tut uns gut, aber wir erfinden nicht extra neue Vorhaben. Was wir machen, machen wir ordentlich."