Glinde. Auch im neuen Jahr erregt das Thema Jugendarbeit der Stadt die Gemüter. Das Spinosa ist nach wie vor krankheitsbedingt geschlossen. Nun machen Politiker auch im Jugendclub im Gutshaus an der Möllner Landstraße große Personalprobleme aus.

CDU fordert von der Verwaltung Auskunft über die Situation in Gutshauskeller und Spinosa.

Die CDU lässt deshalb das Thema erneut auf die Tagesordnung des Sozialausschusses setzen, der am kommenden Dienstag (19 Uhr) im Bürgerhaus zusammentritt.

Die Christdemokraten bemängeln, dass im Herbst vergangenen Jahres auch im Jugendclub die Türen mehrere Wochen lang geschlossen blieben. "Dabei hatten wir ja extra eine 20-Stunden-Stelle zusätzlich bewilligt", sagt Willi Krämer, der für die CDU im Sozialausschuss sitzt. Er befürchtet neben dem Spinosa eine weitere Baustelle in der städtischen Jugendarbeit. "Wir sehen Klärungsbedarf, wie es da weiter geht", so Krämer.

Bernd Mahns, Leiter des Bürgeramts, kann diese Befürchtungen nicht nachvollziehen. "Es gibt keinen Engpass in der Arbeit des Jugendclubs", betont Mahns. Man habe stets auf personelle Anforderungen aufgrund stärkerer Nutzung der Einrichtung reagiert. Von Anfang 2008 bis Mai des Jahres wurde Vanessa Fenyves von einer Mitarbeiterin der Kita Wurzelzwerge mit 15 Wochenstunden unterstützt, weil mehr Kinder und Jugendliche in die Einrichtung kamen. Im Anschluss musste Fenyves allerdings den Jugendclub wieder allein schmeißen. "Oliver Heutmann aus dem Spinosa, der halbtags eingeplant war, wurde ja leider krank. Dadurch ließ es sich nicht vermeiden, das Programm einzuschränken. Ich habe versucht, wenigstens den Mädchentreff aufrecht zu erhalten", sagt Fenyves. Dafür wurde die Montags-Mädchengruppe ab November auf den ganzen Tag ausgedehnt, für Jungs war dann geschlossen.

Die Stadt reagiert mittlerweile mit Stellenausschreibungen. Für das Spinosa, wo Anfang Februar der neue Leiter seinen Job antritt, werden anderthalb Stellen befristet ausgeschrieben. So sollen die krankheitsbedingten Ausfälle - zwei Mitarbeiter sind seit Monaten krankgeschrieben - kompensiert werden. "Unter diesen Bedingungen ist es schwer, qualifiziertes Personal zu finden", gesteht Mahns ein. Gleiches gilt für den Jugendclub. Dort soll so schnell wie möglich die halbe Stelle wieder besetzt werden - zunächst befristet auf zwei Jahre, um auf die weitere Entwicklung reagieren zu können. Doch damit sind noch nicht alle personellen Probleme gelöst: Vanessa Fenyves ist schwanger, wird ab Mai zunächst in Mutterschutz, anschließend für zwei Jahre in Elternzeit gehen. "Auch diese Stelle ist bereits ausgeschrieben", betont der Amtsleiter.

Die Jugendarbeit in Glinde wird die Mitglieder des Sozialausschusses auch im weiteren Sitzungsverlauf beschäftigen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt die Einrichtung eines selbst verwalteten Jugendzentrums in zentraler Lage. Auch dieses Thema dürfte am Dienstag im Bürgerhaus für Diskussionen sorgen.

"Wir haben stets auf personelle Anforderungen aufgrund stärkerer Nutzung der Einrichtung reagiert." Bernd Mahns, Leiter Amt für Bürgerservice