Glinde. Bereits seit Anfang November ist die Spinosa geschlossen. Die Mitarbeiter sind krankgeschrieben. Temporären Ersatz kann die Stadt auch bei einem mehrwöchigen Ausfall nicht stellen.

Begegnungsstätte Spinosa ist seit sieben Wochen geschlossen, ein neuer Leiter aber in Sicht.

Doch ein Silberstreif deutet sich am Horizont an: Ein neuer Spinosa-Leiter ist gefunden.

"Er wird zum 1. Februar kommenden Jahres die Arbeit aufnehmen", gab Bürgermeister Uwe Rehders auf Nachfrage der CDU auf der jüngsten Stadtvertretersitzung bekannt. CDU-Vorsitzender und -Fraktionschef Dr. Ralf Reck hatte die derzeitige Situation der Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche am Schlehenweg als unhaltbar kritisiert. Rehders entgegnete, dass die Spinosa mit 2,5 Stellen voll ausgestattet sei, die Einrichtung jedoch unter den anhaltenden personellen Problemen leide. "Das Team war nie in der Lage seine Arbeit mit voller Besetzung zu machen", sagte der 55-Jährige.

Der letzte Hausleiter, Christian Potschien, hatte nach nur acht Wochen wegen eines anderen Jobangebots gekündigt. Zuvor war die Stelle einige Monate unbesetzt gewesen. Die vorherige Leiterin, Uta Cordes, war von Juli 2007 bis April 2008 erkrankt gewesen, hatte kurz danach ebenfalls gekündigt.

Der derzeitige krankheitsbedingte Ausfall gleich beider noch verbleibender Spinosa-Mitarbeiter, Thomas Kock und Oliver Heutmann, sei nicht aufzufangen. "Wir können nicht ständig neue Stellen schaffen und Personalkosten produzieren", sagte Bürgermeister Rehders nach der Sitzung im Gespräch mit der Bergedorfer Zeitung.

Sozialausschussvorsitzende Susanne Böhnert-Tank (Bündnis 90/Die Grünen) sieht zurzeit auch keine Lösung: "Welche Person wäre überhaupt in der Lage, sich so kurzfristig und für begrenzte Zeit in der Spinosa einzuarbeiten?" Sie hofft nun auf den neuen Leiter und darauf, dass mit ihm das noch von Potschien ausgearbeitete Konzept für die Begegnungsstätte umgesetzt wird. "Das darf man dem neuen Leiter aber nicht aufstülpen, er muss seine eigenen Schwerpunkte finden", betonte sie.

Und ihr Stellvertreter Frank Lauterbach (SPD) sagte: "Schlimmer als jetzt kann es nicht mehr werden, wir müssen wieder bei Null anfangen." Mehr Werbung für die Einrichtung betrachtet er als entscheidend, damit der Neuanfang im Februar gelingt.

Derweil soll die Arbeitsfähigkeit der beiden Spinosa-Mitarbeiter geprüft, sie von einem Amtsarzt untersucht werden.