Glinde (sab). Was sollen Eltern tun, wenn das Kind bei einem Hustenanfall fast zu ersticken droht? Andrea Mothes weiß Rat. Die 37-Jährige gibt derzeit den Lehrgang “Kindernotfälle“ im Miniclub an der Sönke-Nissen-Allee.

Mothes hat mit ihrem elfjährigen Sohn Philipp so manche kleinere, aber auch größere Krisensituation bewältigt. Ihr schlimmstes Erlebnis: seine Atemnot als Folge von Pseudokrupp - einer akuten Kehlkopf- und Luftröhrenentzündung, die bei Kindern von einer ganz normalen Erkältung ausgelöst wird und einen starken Husten mit Erstickungsnot hervorruft. "Das war ein ganz schreckliches Erlebnis", sagt die Geesthachterin, die seit 1996 Ausbilderin in Erste Hilfe ist.

Und was macht man nun bei Pseudokrupp? Erste Regel: "Die Eltern müssen ruhig bleiben", sagt die Expertin und rät: "Mit dem Kind raus an die frische Luft gehen." Durch Kälte und Feuchtigkeit würden die Schleimhäute des Kehlkopfes abschwellen, die Atmung sich wieder verbessern. "Aber auf jeden Fall den Notarzt verständigen", betont sie. Eltern dürften sich nicht davor scheuen, die 112 zu wählen.

Am häufigsten würden sich Kinder Beulen bei Stürzen holen. "Wieder klein kriegt man den unschönen Huckel mit einer Fingerspitze Butter." Aus medizinischer Sicht gebe es dafür keine Erklärung, das sei wie bei der Homöopathie, sagt sie.

Dass Kinder etwas verschlucken, komme auch immer wieder vor. "Wenn dann das Kind nach Luft schnappt, sich hinknien, ein Bein anwinkeln, das Kind darüber legen, seinen Oberkörper mit dem Oberarm von unten stützen und dann zwischen die Schulterblätter klopfen", sagt Mothes und verspricht, dass der Fremdkörper so zu 99 Prozent wieder rauskommt.

Andrea Mothes kann besorgte Eltern aber beruhigen: "Meistens handeln Mütter und Väter instinktiv richtig." Wer sich darauf jedoch nicht verlassen will, nimmt an einem ihrer Kurse teil. Die Teilnahmegebühr für den zehnstündigen Lehrgang beträgt pro Person 40 Euro. Termine und Anmeldung unter Mobiltelefon 01 51-58 13 30 07. Weitere Infos auf www.andreamothes.de .