Ammersbek

Debatte um neue Turnhalle für Grundschule Bünningstedt

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Die Turnhalle an der Grundschule Bünningstedt muss dringend saniert werden.

Die Turnhalle an der Grundschule Bünningstedt muss dringend saniert werden.

Foto: Harald Klix

Landesbildungsministerium hat eine Förderung zugesagt. Sanierung des alten Gebäudes würde 3,3 Millionen Euro kosten.

Ammersbek.  Bekommt die Grundschule Bünningstedt, die derzeit auf einem Feld neben ihrem Altbau neu errichtet wird, auch eine neue Turnhalle? Über diese Frage müssen die Ammersbeker Kommunalpolitiker entscheiden – und zwar möglichst schnell. „Das Projekt kommt jetzt mit Hochdruck in die Gremien, damit die Gemeindevertretung bei ihrer Septembersitzung einen Grundsatzbeschluss fassen kann“, sagt Bauamtsleiter Frank Thiemann. Hintergrund ist eine vom Land zugesagte Förderung von einer Million Euro, die termingebunden ist.

Halle ist bereits 1985 eingeweiht worden

Die kleine Sporthalle an der Straße Steenhoop wurde 1985 eingeweiht. Sie könnte ebenso wie die alte Grundschule, die zum Teil noch aus den 1950er-Jahren stammt, nach dem Umzug abgerissen werden. Die Verwaltung möchte das Areal am liebsten in ein Wohngebiet umwandeln, um mit dem Verkauf der Grundstücke Geld in die Kasse zu bekommen und die Ausgaben zu kompensieren. Über die Verlegung der Turnhalle beraten in den kommenden Tagen der Sozial-, Jugend- und Kulturausschuss (16. August), der Bauausschuss (17. August) und der Finanzausschuss (23. August).

Das Land Schleswig-Holstein hatte im November 2021 das Förderprogramm „Impuls 2030 II“ auf den Weg gebracht, um die Sanierung und den Ersatz von Schulen und auch Turnhallen zu beschleunigen. Voraussetzung für einen Zuschuss für den Ersatzbau ist, dass die Sanierungskosten mindestens 80 Prozent der Kosten für einen Neubau ausmachen.

Landeszuschuss von einer Million Euro in Aussicht

Das Ammersbeker Rathaus ermittelte gemeinsam mit dem Hamburger Architekturbüro Trapez, dass für die Sanierung der 37 Jahre alten Turnhalle fast 3,3 Millionen Euro ausgegeben werden müssten. Ein vergleichbarer Neubau würde knapp 3,9 Millionen Euro kosten (Stand Februar 2022). Somit liegen die Sanierungskosten bei circa 85 Prozent des Neubaus.

Daher meldete die Verwaltung das Turnhallenprojekt beim Land an. Ende Mai teilte das Bildungsministerium mit, dass Ammersbek in die Prioritätenliste aufgenommen und die mögliche Höchst-Fördersumme von einer Million Euro reserviert worden sei. Der finale Förderantrag ist zwar noch bis Ende Mai 2023 möglich, doch entscheidender ist ein anderes Datum: Der Bau muss bis 30. Juni 2024 vollständig abgenommen sein. „Das wird ein sportlicher Zeitplan“, sagt Bauamtsleiter Thiemann.

Bei Abriss muss Fördergeld zurückgezahlt werden

Die Sanierungskosten für die kleine Turnhalle sind laut Verwaltung so immens hoch, weil sie nach dem Abriss des Grundschulgebäudes nicht mehr autark betrieben werden kann. Die Heizungsversorgung sowie das Wasser- und Abwassernetz seien miteinander verbunden. Das bedeutet, dass an die Turnhalle „eine Art kleines Versorgungsgebäude“ angebaut werden müsste. Dort würden eine Lüftungszentrale sowie alle weiteren Ver- und Entsorgungseinrichtungen zusammenlaufen.

Darüber hinaus müsse das Gebäude insgesamt auf einen aktuellen technischen Stand gebracht werden. Die Konsequenz wären unter anderem die energetische Sanierung von Dach und Fenstern sowie eine Entsorgung der schadstoffhaltigen bisherigen Dämmung. Bei einem vorzeitigen Abriss muss Ammersbek allerdings einen Teil der Förderung für die Sanierung der Sanitärräume im Jahr 2018 ans Land zurückzahlen. Damals gab’s 80.000 Euro Zuschuss. Sollte der Sportbetrieb Ende 2024 in die neue Halle verlegt werden, müssten circa 32.000 Euro zurücküberwiesen werden.

Anschluss an das Erdwärmenetz wäre möglich

Sollten die Gemeindevertreter mehrheitlich für einen Neubau stimmen, folgt die Vorentwurfsplanung. Möglicherweise könnten auch weitere Lagerräume oder zusätzliche Sanitär- beziehungsweise Umkleideräume für einen Außensportbetrieb berücksichtigt werden. „Die Halle könnte ans umweltfreundliche Erdwärmenetz der neuen Grundschule angeschlossen werden, Übergabeschächte sind bereits vorgesehen“, sagt Frank Thiemann. Zusammen mit einer Fotovoltaikanlage könnten besonders niedrige Energiestandards erreicht werden, sodass eine weitere Förderung in Betracht komme.

Beratungen: Sozial-, Jugend- und Kulturausschuss Di 16.8., 19.30; Bauausschuss, Mi 17.8., 19.30; Finanzausschuss Di. 23.8., 19.30, alle Mensa Grundschule Hoisbüttel, Teichweg 27

( kx )

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