Ahrensburg. Wie können die Räume in Ahrensburgs Schulen am besten gelüftet werden, um künftig den Virenschutz und die Gesundheitsvorsorge der Schüler zu verbessern? Diese durch die Corona-Pandemie aktuell gewordene Frage hat erneut den Ahrensburger Bildungsausschuss beschäftigt. Nachdem dort bereits der Einsatz mobiler Lüftungsgeräte mit Luftfiltern abgelehnt worden war, ging es nun um den Einbau von baulich fest und dauerhaft installierten Lüftungsanlagen. Grund war ein Prüfbericht dazu von der Bauverwaltung nach einem entsprechenden und beschlossenen Antrag der Ahrensburger Grünen-Fraktion.
Das Ergebnis: In absehbarer Zeit können fest installierte Lüftungsanlagen in den ohnehin geplanten Neubauten der beiden Grundschulen Am Aalfang und Am Hagen eingebaut werden. Dies ist dort am einfachsten möglich. An deren verbleibenden Altbauten sowie an den beiden anderen Grundschulen Am Schloss und Am Reesenbüttel, an denen keine Neubauten geplant sind, ist ein nachträglicher Einbau solcher Anlagen schwierig und aufwendig.
Hohe Anforderungen an Raumgeometrie
„Die Gebäudestruktur ist derart unterschiedlich, dass für die Schulen umfassende Planungsleistungen notwendig sind“, sagte dazu im Bildungsausschuss Achim Keizer, Leiter der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadt Ahrensburg.
Keizer berichtete, dass sogenannte Quell-/Schichtlüftungssysteme zur Gesundheitsvorsorge am besten geeignet seien. Bei diesen steigt die Frischluft vom Boden in den Raum auf. Die verbrauchte Atemluft wird nach oben transportiert. „Diese Systeme haben hohe Anforderungen an die Raumgeometrie und die Platzierung der Möblierung“, benannte Keizer im Ausschuss jedoch einen Nachteil. „Für jeden Raum an den Grundschulen ist eine einzelne Planung erforderlich.“ So machten bei den bestehenden Schulgebäuden Wandstärken, Versorgungsleitungen und Fensterfronten den Einbau von Lüftungsgeräten schwierig.
Im Rathaus fehlt das Personal für die Planung
Die Schulleitungen haben laut Keizer vor allem den Wunsch, dass durch die Geräte und deren Einbau der Schulalltag und die pädagogischen Konzepte nicht beeinträchtigt werden. Bezüglich der Corona-Pandemie betonte der Fachdienstleiter: „Das beste Lüftungsgerät ersetzt keinen Corona-Test von Kindern und Lehrern.“
Keizer wies zudem daraufhin, dass in den städtischen Finanzhaushalten 2022 und 2023 derzeit keine zusätzlichen Planungskosten über die Neubauten hinaus vorgesehen sind. Eine weitere Schwierigkeit sei, dass in der Bauverwaltung Personal für die Planung nachträglicher Einbauten fehle. Er empfiehlt daher, den Neubau der Grundschule Am Aalfang bis Ende 2023 fertigzustellen, dort Erfahrungen mit den Lüftungsanlagen zu sammeln und dann erst für die Haushalte 2024 und 2025 weitere Planungskosten bereitzustellen.
Hoffnung für Heimgarten und Stormarnschule
Die Mitglieder des Bildungsausschusses nahmen den Prüfbericht der Bauverwaltung über die Grundschulen lediglich zur Kenntnis. Zu einer Debatte darüber oder zu einer Abstimmung über bestimmte weitere Baumaßnahmen kam es nicht.
Was die weiterführenden Schulen in Ahrensburg betrifft, so kommen von ihnen laut Keizer das Schulzentrum Am Heimgarten und die Stormarnschule für fest installierte Lüftungsanlagen in Betracht. Dort stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an. „Wir werden prüfen, ob mit ihnen zusammen der Einbau von festen Lüftungsanlagen machbar ist“, sagte Achim Keizer auf Abendblatt-Anfrage.
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