Kunstschau

Ausstellung in Reinbek: Auf der Suche nach sich selbst

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Ann-Kathrin Schweers
Die Schmuckgestalterin Silke Lazarevic und der Bildhauer Fabian Vogler zeigen bis August ihre Ausstellung über Identität und Intersexualität.

Die Schmuckgestalterin Silke Lazarevic und der Bildhauer Fabian Vogler zeigen bis August ihre Ausstellung über Identität und Intersexualität.

Foto: Ann-Kathrin Schweers

Eine Schmuckgestalterin und ein Bildhauer eröffnen im Schloss eine Kunstschau, die den Namen „Identitäten – Unter der*die Haut“ trägt.

Reinbek.  Eigentlich stand bei dem gemeinsamen Projekt von Silke Lazarevic und Fabian Vogler die Intersexualität im Vordergrund – mit den Facetten des Menschseins und den gesellschaftlichen Normen. Durch die Corona-Krise sind die Arbeiten der Schmuckgestalterin und des Bildhauers nun auch von der Suche nach der eigenen Identität und nach dem Sinn des Lebens geprägt. Die Ausstellung, die im Schloss Reinbek zu sehen ist, trägt den Titel „Identitäten – Unter der*die Haut“. Rik Reinking vom Woods Art Institute (WAI) in Wentorf steuert zwei Exponate bei.

Exponate stellen mit diffusen Formen Gewohntes in Frage

Vom 7. Juni bis 23. August ist die Ausstellung im Krummspanner des Schlosses zu sehen. Der Hamburger Fabian Vogler beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren wissenschaftlich und künstlerisch mit Intersexualität. „Um das Thema den Menschen nahe zu bringen, die vorher noch nichts davon gehört haben“, sagt er. „Es geht um die Schönheit der Vielfalt“, so Silke Lazarevic. Auch Maskierung und Verhüllung in Zeiten der Krise inspirieren die Künstler.

Die Exponate bestehen aus Schweineblasen, Gips, Pergament, dem Kunststoff PLA, Bronze, Neusilber und aus Alltagsgegenständen. Sie lassen Lebensspuren wie Narben und Wunden sowie Körperformen erahnen. Die diffusen Formen der Artefakte stellen Gewohntes in Frage und lassen viel Spielraum für Interpretation. Zur Vernissage am gestrigen Sonntag gab’s eine Einführung durch die Leiterin des Kulturzentrums, Elke Güldenstein.

Janine Gerber beendet ihre Schau mit einer Réorientage

Rik Reinking stellt für die Ausstellung zwei historische Egune (Tanzkostüme aus Benin in Westafrika) zur Verfügung. „Die Corona-Krise ist auch ein Glücksfall für uns. Eigentlich hätte das WAI am 7. Juni Eröffnung gefeiert. Dann hätten wir die Artefakte nicht zeigen können“, sagt Lazarevic. Für weitere Kooperationen mit dem Schloss zeigt sich Rik Reinking offen. In seinem WAI laufen derzeit die Planungen für eine Wiedereröffnung, die bereits aufs Frühjahr 2021 verschoben worden war. Durch die großzügige Ausstellungsfläche und die Außenanlagen könne die Galerie Hunderte Besucher begrüßen.

In einer weiteren Ausstellung sind Malereien und Installationen von Janine Gerber bis Sonntag, 14. Juni, im Schloss zu sehen. Eine Finissage gibt es nicht, dafür eine Réorientage mit Tanz und Performance von Marie Louise John und Janine Gerber (14. Juni, 16 Uhr). Um Anmeldung unter Telefon 040/72 75 08 11 oder per E-Mail an kulturzentrum@reinbek.de wird gebeten.

Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln wichtig

Weitere Veranstaltungen im Schloss: Am Sonnabend, 13. Juni, kommt der Figurenspieler Peter M. Krohn mit „Matjes mit viel Cha Cha Cha“ um 16 Uhr. Für Dienstag, 23. Juni, ist um 19 Uhr eine Ausgabe des Sachsenwald Slams geplant. Mit dabei ist der mehrfache Schleswig-Holstein-Meister Florian Hacke. Am 25. August folgt ein Open-Air Slam. An Lösungen für die Umsetzung der Klassikreihe im Herbst und für weitere Konzerte wird gearbeitet. Karten gibt’s an der Kulturkasse in der Stadtbibliothek.

Beim Besuch im Schloss ist auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zu achten. Die aktuellen Öffnungszeiten sind donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. Vom 1. Juli an gelten wieder die gewohnten Zeiten: mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.

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