Kommentar

Parkplatzstreit in Ahrensburg: Lügenvorwürfe schaden allen

Janina Dietrich
Janina Dietrich ist Redakteurin bei der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes.

Janina Dietrich ist Redakteurin bei der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes.

Foto: Michael Rauhe

Die Wortwahl einiger Politiker war befremdlich, meint die Autorin. Argumente sollten mehr Gewicht haben als persönliche Angriffe.

Lügenvorwürfe, Anschuldigungen der Manipulation gegen die Verwaltung – die Wortwahl einiger Politiker in der jüngsten Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung war äußerst befremdlich. Es ist normal und wünschenswert, dass die Fraktionen unterschiedliche Auffassungen zu einem Thema haben. Auch, dass einige eine Tiefgarage, andere lieber ein Parkhaus auf dem Stormarnplatz sehen möchten. Und dass jede Seite in der Debatte überzeugen will. Dabei sollten aber Argumente mehr Gewicht haben als persönliche Angriffe.

Entscheidungen der gewählten Mehrheit sollten akzeptiert werden

Eine Diskussion, in der wieder und wieder Lügenvorwürfe erhoben werden, schadet der Sache. Und schürt bei den Wählern Misstrauen gegenüber ihren gewählten Vertretern. Wenn dazu noch in anonymen Briefen und im Internet gehetzt wird gegen Menschen, die sich ehrenamtlich für ihre Stadt engagieren, sie beleidigt und herabgewürdigt werden, führt das am Ende zu Politikverdrossenheit. Damit ist niemandem geholfen.

Die Bürger Ahrensburgs haben bei der Kommunalwahl 2018 über die Zusammensetzung des Stadtparlaments entschieden. Sie haben die Mehrheit aus CDU, Grünen und WAB bestimmt. Entscheidungen dieser gewählten Mehrheit sollten akzeptiert werden, auch wenn sie nicht jedem gefallen. So ist es nun einmal gute Sitte in der Demokratie. Diesen Politikern öffentlich zu unterstellen, „gegen die Bürger Ahrensburgs“ zu entscheiden, wie es nun SPD, FDP und Linke getan haben, ist unangebracht.

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