Reinbek. Der Amtsinhaber bereitet gerade erst seinen Wahlkampf vor. Dabei steht vier Monate vor dem Wahltermin noch nicht einmal fest, ob jemand gegen den Reinbeker Bürgermeister Björn Warmer (SPD) antreten will. Die Bürgermeisterwahl ist am Sonntag, 17. Mai.
CDU will Ende Februar Kandidaten nominieren
Ob es einen Gegenkandidaten geben wird oder nicht, sieht der 44-Jährige gelassen. „An meinem Engagement wird das nichts ändern“, sagt er. „Denn die Wähler muss ich sowieso mobilisieren.“ Ob Krisenmanagement in Zeiten der Asbest-Schule, das neue Terminsystem Frontdesk oder das Eintüten des Standortes für die neue Feuerwehrwache: Der Jurist kann einiges aus seiner ersten Amtszeit vorweisen.
Die CDU Reinbek will erst am 26. Februar ihren Kandidaten nominieren – wobei sie durchaus auch Björn Warmer unterstützen könnte. „Die Zusammenarbeit mit ihm in den vergangenen Jahren war ausgesprochen positiv“, sagt Fraktionschef Patrick Ziebke. „Ich persönlich hätte überhaupt nichts dagegen, noch einige Jahre mit ihm zusammenzuarbeiten. Wir brauchen jemanden, der Verwaltung weiterdenkt. Wie kann die Stadt moderner Dienstleister für die Bürger sein?“ Björn Warmer habe dazu einiges angestoßen.
Grünen stellen keinen eigenen Kandidaten auf
Die SPD hat vor, Björn Warmer zu unterstützen. „Er hat sich schließlich auch als guter und geschickter Bürgermeister für alle gezeigt“, sagt Gerd Prüfer, Ortsvorsitzender der Sozialdemokraten. Allerdings stellt seine Partei auch eine Bedingung: endlich das im 2017 von der SPD auf den Weg gebrachte Klimaschutzkonzept vorgesehene eigene Umweltamt für Reinbek einzurichten.
Die Grünen werden laut Fraktionschef Günther Herder-Alpen keinen eigenen Kandidaten aufstellen. Die Entscheidung, ob und wie sie Björn Warmer unterstützen wollen, machen sie ebenso von seiner Präsentation eines autarken Umweltamtes abhängig.
Wer Unterschriften sammelt, kann sich selbst vorschlagen
„Im Augenblick haben wir niemanden, der seinen Hut in den Ring wirft“, sagt Bernd Uwe Rasch, Fraktionsvorsitzender der FDP. „Ich denke nicht, dass Björn Warmer überhaupt eine parteiliche Unterstützung braucht. Ich kann allerdings auch gut mit ihm als Bürgermeister leben.“
Die Wählergemeinschaft Forum 21 entscheidet in Kürze, ob sie einen Kandidaten unterstützen will. In den Jahren 2014 und 2008 hat die Gruppe dies nicht getan, weil sie die Direktwahl für den Bürgermeister als das falsche Vorgehen betrachtet. „Die Bürger sind damit überfordert, zu entscheiden, ob ein Kandidat kompetent genug ist, die untere Bauaufsichtsbehörde, die untere Verkehrsbehörde zu leiten und eine Verwaltung mit mehr als 250 Mitarbeitern zu managen“, sagt Heinrich Dierking, Vorsitzender von Forum 21.
Nicht nur die Parteien können Kandidaten nominieren. Wer vorab 155 Unterstützungsunterschriften sammelt, kann sich noch bis zum 48. Tag vor der Wahl, 18 Uhr, selbst vorschlagen.
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