Ahrensburg/Hamburg. Arbeitgeber trage Mitverantwortung. Leidtragende sind oftmals Kinder. Lediglich 44 Euro monatlich pro Kind für Freizeit und Kultur.

Arm trotz Arbeit – das gilt auch für viele der 37.500 Teilzeit-und Minijobber in Stormarn. „Vor allem Frauen, die halbtags oder nur einzelne Tage in der Woche arbeiten, fehlt am Monatsende Geld. Für viele Familien im Kreis ist ein Kinobesuch oder ein neuer Schulranzen längst zum Luxus geworden“, sagt Silke Kettner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Hamburg-Elmshorn mit Blick auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Jeder siebte Haushalt (15,3 Prozent) in Schleswig-Holstein ist demnach armutsgefährdet, hat also weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung. Kettner befürchtet eine „Schieflage in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt“. Daran trügen auch die Arbeitgeber eine Mitverantwortung. „Wer sich um Tarifverträge drückt und auf prekäre Jobs statt Vollzeitstellen setzt, der sorgt für magere Lohnzettel“, so die NGG-Geschäftsführerin.