Bad Oldesloe. Eckart Runge und Jaques Ammon überwinden beim meisterhaften Konzert in der Oldesloer Peter-Paul-Kirche Zeiten und Genres.

Das Duo Eckart Runge & Jacques Ammon steht für so anspruchsvolle wie ungewöhnliche Musikprogramme. Eines davon ist „Baroque Blues“. Der Titel lässt erahnen, dass die Musiker sich nicht scheuen, zwei auf den ersten Blick konträre Gattungen miteinander zu verbinden. Der Auftritt des Duos in der Oldesloer Peter-Paul-Kirche, der einzigen Veranstaltung des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) in der Stadt, bescherte dem Publikum einen Abend mit ungeahnten Einblicken.

Cellist Runge, Gründer des renommierten Artemis Quartetts, und Pianist Jacques Ammon beginnen mit einer Sonate von Händel, den Runge später als sinnlich beschreiben wird. „Wenn Bach Gott gefallen wollte, wollte Händel den Menschen gefallen“, lautet sein Vergleich. Nach zweieinhalb Minuten melancholisch-getragener Klänge plötzlicher Umschwung zu George Gershwins „It Ain’t Necessarily So“. Dieser Song aus der Oper „Porgy and Bess“ inspirierte Künstler von Aretha Franklin bis Bronski Beat zu eigenen Versionen. Jetzt also die von Runge & Ammon, die durch Raffinesse und Charme besticht und Zuhörer und Musiker beschwingt. Das lässt sich auch am breiten Lächeln des Pianisten zu Beginn des Songs ablesen oder vielleicht gründet es sich auf den gelungenen Coup der Musiker, das Publikum mit diesem Wechsel zu überraschen.