Glinde. Der Heimat- und Bürgerverein hat das historische Gefährt restauriert. Jetzt ist die Kutsche im Museum an der Mühle zu sehen.

Löcher von Holzwürmern, zerschlissene Polster, etliche rostige Stellen – die mindestens 80 Jahre alte Kutsche hatte schon reichlich Patina angesetzt, als Familie Posewang sie als Geschenk an den Heimat- und Bürgerverein (HBV) übergab. Nun präsentieren die Restaurateure des HBV ein wahres Schmuckstück, an dem die Spuren der Zeit vorbeigezogen zu sein scheinen. Etliche Arbeitsstunden steckten zehn Aktive des Vereins über ein Jahr lang in die historische Pferdekutsche. Das Ergebnis der Arbeit ist nun als Ausstellungsstück im Museum an der Mühle zu sehen.

Die Eichenholzkutsche mit Radlagern aus Messing kam per Zufall in die Hände der Vereinsmitglieder. Während der Triglindeade im Februar vergangenen Jahres entdeckten sie die eingestaubte Kutsche auf dem Hof Posewang in Oststeinbek. Die Kutsche war schon auf Ebay zum Verkauf online, als Wolf-Dieter Bode, Ehrenvorsitzender des Vereins, Silke Posewang ansprach. Die Idee, das Erbstück von ihrem Vater an den Verein zu übergeben, gefiel ihr auf Anhieb. „Uns ging es nicht um Profit, wir wollten sie nur nicht wegschmeißen. Zeit, die Kutsche aufzuarbeiten, haben wir auch nicht“, sagt ihr Mann Timo Posewang. Vor gut 20 Jahren erstand Silke Posewangs mittlerweile verstorbener Vater Johann Schröder die Kutsche aus Hammoor. Die Restauration sollte seine Aufgabe für den Ruhestand sein. Aufgrund einer Erkrankung kam es nie dazu.