Oststeinbek. Gemeinde präsentiert ihren Bürgern erste Verbesserungsvorschläge nach Analyse des Jahrhundert-Unwetters.

Es war ein Ereignis, wie es statistisch gesehen seltener als alle 100 Jahre vorkommt: Innerhalb von gut anderthalb Stunden ergossen sich 137 Liter Regen pro Quadratmeter über Oststeinbek und seinem Ortsteil Havighorst. Die Glinder Au schwoll an, Wasser floss von den Feldern in die Gemeinde. Der Strom fiel aus, Teile der historischen Wassermühle wurden von den Fluten weggerissen, zahllose Keller und Tiefgaragen liefen voll. Allein an öffentlichen Gebäuden und Straßen entstand am Himmelfahrtstag vor einem Jahr ein sechsstelliger Sachschaden. Da es bereits in den Vorjahren mehrfach zu Überschwemmungen gekommen war, hat die Hamburger Stadtentwässerung (HSE) in Zusammenarbeit mit dem Rathaus und dem Zweckverband Südstormarn analysiert, wie es dazu kommen konnte und welche Lösungsansätze es gibt.

„Liebe Bürger, liebe Betroffene“, sagt Bürgermeister Jürgen Hettwer zur Begrüßung der knapp 60 Gäste bei der Infoveranstaltung im Kratzmannschen Hof. Wie treffend die Formulierung ist, zeigt sich, als anschließend fast alle Hände bei der Frage nach eigenen Schäden in die Luft gehen. Hettwer zeigt Fotos überschwemmter Straßen und eine Karte mit dem Verlauf, den das Wasser nahm. „Wir waren eingekesselt“, sagt er. In den Wochen, die folgten, musste die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) Sperrmüll einsammeln, der ganze Gärten füllte. Der Zweckverband Südstormarn (HSE) und die beauftragte Hamburger Stadtentwässerung rückten mit Spezialfahrzeugen aus, um die Kanäle in der ganzen Gemeinde von Sand und Treibgut zu befreien.