Frisch Geschlüpft

Klein Wesenberger freuen sich über Falkenjunge

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Diese sechs Küken sind vor drei Wochen im Kirchturm geschlüpft. Mitte August werden sie wohl die ersten Flugversuche unternehmen.

Diese sechs Küken sind vor drei Wochen im Kirchturm geschlüpft. Mitte August werden sie wohl die ersten Flugversuche unternehmen.

Foto: Andrea Thielmann

Nachwuchs im Kirchenturm. Sechs Tiere erblickten in Nistkasten des Naturschutzbundes vor drei Wochen das Licht der Welt.

Klein Wesenberg. Sie sind drei Wochen alt, wiegen mit 40 Gramm weniger als eine halbe Tafel Schokolade, sind etwas größer als eine Apfelsine und blicken neugierig in die Kamera von Andrea Thielmann. Sechs kleine Turmfalkenküken sitzen in ihrem Nest, einem Nistkasten des Naturschutzbundes im Turm der Kirche in Klein Wesenberg, und warten auf ihre Eltern, die gerade auf Nahrungssuche sind.

Die Freude über den Nachwuchs ist groß

Thielmann wohnt neben der Kirche und schoss vergangenen Dienstag nicht nur das Foto, sondern initiierte auch den Bau des Falkenkastens im März 2018. Seitdem betreut sie das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Reinfeld-Nordstormarn und dem Nabu Mölln umgesetzt wurde.

Nun ist die Freude über den Nachwuchs in Klein Wesenberg groß. Dieser fällt mit sechs Küken hoch aus, sagt Benno Rausch, Mitglied der Nabu-Gruppe in Ahrensburg und Vogelfreund. Er erklärt: „Normalerweise legt der Falke zwischen drei und sechs Eier pro Wurf.“ Auch wenn dieser groß ausfiel, macht Rausch deutlich, wie wichtig Nistkästen wie jener in Klein Wesenberg sind: „Der Falke gehört zu den gefährdetsten Vogelarten Deutschlands.“

Die Vogeleltern sind fleißig auf Nahrungssuche

Auch Pastor Erhard Graf freut sich über die neuen Bewohner des Gotteshauses. Der Geistliche sagt: „Wir haben darauf gehofft, aber die Natur macht ja bekanntlich, was sie will.“ Und dies sei auch gut so. Mitglieder des Naturschutzbundes hätten ihn darüber aufgeklärt, wie wichtig es sei, der Natur ihren Lauf zu lassen. Graf: „Wir schauen nur alle drei bis vier Wochen in den Nistkasten, andernfalls besteht die Gefahr, dass die Falken sich gestört fühlen.“ Dies könne dazu führen, dass sie vorzeitig ihr Nest verließen. Damit das nicht passiert, beobachtet man das Geschehen täglich aus sicherer Entfernung.

„Die Eltern sind aktuell fleißig auf Nahrungssuche, ich sehe sie mehrmals am Tag“, sagt der Pastor. Während sich die alten Tiere auf die Suche nach Feldmäusen, Heuschrecken und Libellen begeben, warten die Küken im Nest ungeduldig auf Nahrung. Ausreichend davon ist wichtig, insbesondere für die Nachzügler unter ihnen. Denn die Küken schlüpfen nicht gleichzeitig, da können durchaus mal einige Tage dazwischen liegen, so Rausch. Und der Kleinste müsse sich dann oftmals durchkämpfen.

Erste Flugversuche vermutlich in etwa sechs Wochen

Wenn die Falken dann größer sind, werden sie sich voraussichtlich in drei bis vier Wochen auf ihren ersten Ausflug begeben. „Der wird sich vermutlich erstmal auf das Erkunden des Daches beschränken“, so Rausch. In sechs Wochen könne mit den ersten Flugversuchen gerechnet werden. Pastor Graf ist schon alarmiert: „Wir werden Vorkehrungen treffen für den Fall, dass ein Junges aus dem Nest fällt.“ Rausch rät jedem, der einen aus dem Nest gefallenen Jungvogel entdeckt, ihn auf das nächstliegende Gebüsch zu legen. Dies biete Schutz.

( hpem )

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