Glinde. Stormarner Stadt will betroffenen Bürgerinnen stärker unter die Arme greifen. Problem soll stärker ins Bewusstsein rücken.

Sage und schreibe 2.300 Frauen leben in Glinde, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Jedenfalls wenn man eine vielzitierte Studie des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2004 zugrunde legt, nach der jede vierte Frau in Deutschland häusliche Gewalt erfahren hat – unabhängig von Nationalität, Einkommen und Bildungsstand. Ein Elend, das oft erst viel zu spät ans Licht kommt, wenn beispielsweise die Gewalt derart eskaliert, dass Frauen gar nicht mehr anders können, als in ein Frauenhaus zu flüchten. Deshalb startet in Glinde jetzt das Projekt StoP: Stadt ohne Partnergewalt.

Im Gutshaus, dem Gemeinschaftszentrum der Sönke-Nissen-Park Stiftung (Möllner Landstraße 53) stellte sich jetzt die Projekt-Koordinatorin vor. Am 15. Mai hat Julia Eckert (34), Ethnologin mit Mediationsausbildung, dort ihr neues Büro bezogen. Die Grundlage ihrer Arbeit bildet ein Konzept, das Sabine Stövesand, Professorin für Soziale Arbeit an der HAW in Hamburg, entwickelt hat.