Glinde. 38-Jähriger geht mit „echt aussehender“ Pistole auf Beamte zu und reagiert nicht. Schüsse treffen ihn dreimal in die Beine.

Am Tag nach den Schüssen auf einen 38 Jahre alten Mann im Gewerbegebiet in Glinde hat die Staatsanwaltschaft Lübeck weitere Details des Vorfalls bekannt gegeben. Demnach war die Waffe, die sich der Mann am Sonntagnachmittag zunächst an die Schläfe gehalten und mit der er dann auf die alarmierten Polizisten gezielt hatte, offenbar nicht scharf. „Die von dem Mann geführte und auf die Beamten gerichtete Pistole sah echt aus. Jedoch handelt es sich nach erster Bewertung nicht um eine scharfe Waffe“, so Oberstaatsanwältin Ulla Hingst. Die Hintergründe sind weiterhin unklar, der 38-Jährige konnte bislang noch nicht vernommen werden.

Gegen die beiden 26 und 31 Jahre alten Beamten der Polizeistation Reinbek, die während des Einsatzes „mehrere Schüsse“ auf die Beine des Angreifers abgegeben hatten, wird wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt. „Es wird geprüft, ob die Schussabgabe nach den Vorschriften des Landesverwaltungsgesetzes Schleswig-Holstein über den Gebrauch von Schusswaffen oder durch Notwehr gerechtfertigt war“, so Ulla Hingst. „Gegen den 38-Jährigen wird ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte geführt.“