Ahrensburg/Reinbek. Zahl der Krankheitsfälle bei jungen Menschen stark angestiegen. Präventionsprogramm an Schulen soll aufklären und helfen.

„Je früher wir erkennen, dass Kinder und Jugendliche unter psychischen Erkrankungen leiden, desto besser können wir ihnen helfen.“ Das sagt Michael Rebling, Schulrat des Kreises Stormarn. Umso dankbarer ist er der Eheleute-Schmöger-Stiftung, die es sich seit 2012 zur Aufgabe macht, das Thema „Depression bei Schülern“ zu enttabuisieren. Zum jüngsten Informationsabend lud die unter dem Dach der Bürger-Stiftung Stormarn gegründete Einrichtung Schulleiter, Lehrer und Schulsozialarbeiter aus Stormarn ein. Mit großer Resonanz: Rund 80 Interessierte ließen sich aufklären, stellten Fragen und diskutierten mit.

Dass Depressionen und andere psychische Erkrankungen längst auch in der Schule angekommen sind, zeigen folgende Zahlen: Im Vergleich zum Jahr 2011 zählt das Statistische Bundesamt in Deutschland heute rund doppelt so viele Kinder und Jugendliche, die aufgrund eines seelischen Ungleichgewichts, Zwangs- oder Angststörungen behandelt werden. Drei bis zehn Prozent aller Zwölf- bis 17-Jährigen leiden an diagnostizierter Depression. Es sind alarmierende Zahlen, die unterschiedlich deutbar sind. Einerseits können sie den dramatischen Anstieg psychischer Krankheiten belegen, auf der anderen Seite aber auch die höhere Bereitschaft von Heranwachsenden und deren Angehörigen, sich fachliche Hilfe zu suchen.