Grosshansdorf. Zwischen Brauchtumspflege und Müllentsorgung: Die Gemeinde Großhansdorf klagt über private Feuer mit Gartenschnitt. Ein Überblick.

Bunte Eier und Schokohasen sind schon seit vielen Wochen in Supermärkten zu finden. Jetzt machen die ersten Ankündigungen für Osterfeuer die Runde. Burgunderbraten im Brötchen und Bier gibt es etwa bei der Freiwilligen Feuerwehr Oststeinbek. Rund 100 Besucher wärmten sich im vergangenen Jahr am Feuer hinter der Walter-Ruckert-Sporthalle – es ist ein geselliges Beisammensein.

So kann es gehen, es geht aber auch anders. „Unter dem Deckmantel der Brauchtumspflege“, heißt es aus dem Großhansdorfer Rathaus, würden Osterfeuer immer wieder dazu genutzt, „den gesamten Gartenschnitt des vergangenen Jahres zu verbrennen.“ Auch Sperrmüll soll ja immer wieder mal im Feuer landen. Osterfeuer zur Müllentsorgung? „Streng genommen gibt es gar keine Osterfeuer“, sagt Dietrich Peters, Fachdienstleiter für Abfall, Boden und Grundwasserschutz im Kreis Stormarn. Zumindest gebe es kein Gesetz, das erlaubt, Pflanzenabfälle an bestimmten Feiertagen in Rauch aufgehen zu lassen. Aber es gibt eine Duldung für den jahrhundertealten Brauch, der den langen Winter vertreiben soll. Für die geselligen Feste gilt also gewissermaßen ein informeller kultureller Artenschutz – auch, wenn Schadstoffe und Feinstaub in die Lüfte fliegen.