Glinde. Eine Woche nach dem Fund einer Babyleiche in Glinde gibt es keine Spur zu der Mutter. Betroffenheit bei Anwohnern und Schülern.

Die kleine Gedenkstätte am Rande des Gellhornparks in Glinde lässt erahnen, dass hier etwas Schlimmes passiert sein muss. Frische Blumen liegen da am Waldrand, auch Kerzen wurden aufgestellt. Ansonsten weist nichts mehr auf die vielen Polizisten und Pressevertreter hin, die den Wald vor genau einer Woche belagerten, nachdem dort eine Babyleiche gefunden worden war. Es herrscht vollkommene Stille, nur ab und zu kommt ein Spaziergänger vorbei.

„Das ist Betroffenheit, die man da empfindet“, sagt Karl Heinz Tuitjer. Der 79-Jährige kommt bei seinem täglichen Spaziergang an dem Waldstück vorbei. Er blickt auf die Blumen, die dort in Gedenken an den toten Säugling liegen, der am vergangenen Freitag im Glinder Gellhornpark gefunden wurde. Ein 12 Jahre alter Schüler hatte das Baby bei einer Müllsammelaktion entdeckt, in ein blaues Handtuch gewickelt und teilweise in der Erde vergraben. Ein Anblick, den der Gymnasiast wohl nie vergessen wird. Er und einige seiner Mitschüler mussten nach der Entdeckung von Notfallseelsorgern betreut werden. Die Kriminalpolizei war vor Ort und nahm mit der Staatsanwaltschaft Lübeck die Ermittlungen auf.