Ahrensburg . Kritik der Woche: Die Gregorian Voices ziehen Ahrensburger Publikum mit Gesängen und Popsongs in ihren Bann.

Seit 1986 der im Mittelalter angesiedelte Hollywood-Film „Der Name der Rose“ in die Kinos kam, erleben gregorianische Mönchsgesänge eine Renaissance. 1990 landete die Popgruppe Enigma mit ihrem Song „Sadeness“, in dem Teile von gregorianischen Gesängen verwendet wurden, sogar einen Nummer-eins-Hit in vielen europäischen Ländern sowie in Japan. Dass die Faszination der einstimmigen liturgischen Gesänge in lateinischer Sprache nach wie vor ungebrochen ist, zeigte sich auch beim Konzert der Gregorian Voices in der katholischen Kirche St. Marien in Ahrensburg. Der Auftritt des bulgarischen Männerchors, der sich auf das Genre spezialisiert hat, war erwartungsgemäß ausverkauft.

Als die Sänger mit ihren braunen Kutten in den mit wenigen Kerzen und auf die Wand hinter dem Altar gerichteten farbigen Lichtspots in den nur spärlich erhellten Altarraum einziehen, wird es augenblicklich still in den Bankreihen. Ob die Gewandung das Klischee des Geheimnisvollen, das der Gregorianik anhaftet, bedienen oder authentisch wirken soll – seine Wirkung scheint es jedenfalls nicht zu verfehlen. Laut Programmheft ist die Erlaubnis zum Tragen der Mönchsgewänder eine seltene und die größte einer Reihe von internationalen Auszeichnungen, die das Oktett seit seiner Gründung 2011 erhalten hat.