Reinfeld . Kommunalaufsicht hat Ausgabensperre verhängt. Stillstand bei Projekten. Bürgermeister krank geschrieben.

Weil Reinfeld seit 2010 keinen Jahresabschluss mehr eingereicht hat, dreht der Kreis Stormarn der Kleinstadt jetzt den Geldhahn zu. Die Kommunalaufsicht hat den Haushalt für 2019 nicht genehmigt. Nur noch Pflichtausgaben darf die Stadt leisten. „Es ist ähnlich wie der Shutdown in den USA, aber nicht ganz so“, sagt der amtierende Bürgermeister Torsten Fuhr. In Amerika hatte US-Präsident Donald Trump den Haushalt nicht genehmigt. In der Folge wurden Tausende Staatsbedienstete nicht mehr bezahlt. „In Reinfeld fließen die Gehälter weiter. Betroffen sind aber von der Politik beschlossene Projekte, die während der Haushaltssperre nicht umgesetzt werden können“, sagt Fuhr.

Eigentlich ist es nicht der Job des ehrenamtlichen Lokalpolitikers, die Verwaltung durch die auferlegte Ausgabensperre zu manövrieren. Doch Bürgermeister Heiko Gerstmann hat sich krank gemeldet. Jetzt sitzt der Fachanwalt für Verkehrsrecht auf dem Chefsessel im Rathaus, um in Teilzeit die Arbeit der Fachbereiche zu managen.