Fahrradverkehr

Trittau will Radler an Verkehrskonzept beteiligen

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Elvira Nickmann
Berit Ostrander und Oliver Mesch mit dem bisher einzigen Dienstfahrrad der Gemeinde und dem Abendblatt-Artikel zum Radwege-TÜV in Trittau.

Berit Ostrander und Oliver Mesch mit dem bisher einzigen Dienstfahrrad der Gemeinde und dem Abendblatt-Artikel zum Radwege-TÜV in Trittau.

Foto: Elvira Nickmann

Gemeinde plant Ausbau der Radwege-Infrastruktur. Erstes öffentliches Treffen des Arbeitskreises ist für Februar geplant.

Trittau.  Beim großen Radwege-TÜV des Abendblattes im August 2018 schnitt Trittau denkbar schlecht ab: Für nicht vorhandene Fahrradwege und schlechte Bedingungen für Radler gab’s die Note 5. „Der Test hat schonungslos gezeigt, wo Trittau steht“, räumt Bürgermeister Oliver Mesch ein. Und der Bericht war mit der Anstoß für eine Idee, die jetzt in die Tat umgesetzt werden soll: Die Gemeinde ruft einen offenen Arbeitskreis Radverkehr unter Federführung von Klimaschutzmanagerin Berit Ostrander ins Leben.

Oliver Mesch und Berit Ostrander hoffen auf rege Beteiligung der Bürger. Erstes Treffen ist am Dienstag, 26. Februar (19 Uhr), im großen Sitzungssaal des Verwaltungsgebäudes am Europaplatz 5. Zur Entwicklung eines nachhaltigen Radverkehrskonzepts setzt Ostrander auf das Expertenwissen derjenigen, die mit dem Fahrrad in Trittau unterwegs sind. „Als Betroffene wissen sie am besten, wo die Problemstellen und welche Veränderungen für ein fahrradfreundliches Umfeld notwendig sind“, sagt die Klimaschutzmanagerin. Zum Arbeitskreis will sie Interessengruppen wie ADFC, Sportvereine, Schüler- und Seniorengruppen einladen.

Die Ergebnisse des Arbeitskreises sollen mit in das Konzept einfließen, mit dessen Ausarbeitung ein Planungsbüro beauftragt werden soll. Grundlage hierfür ist ein Beschluss des Planungsausschusses vom vergangenen Jahr.

Gemeinde soll klimafreundlicher werden

Mesch und Ostrander sind sich bewusst, dass noch viele Schritte nötig sind auf dem Weg zur klimafreundlichen Gemeinde. „Viele kleine Schritte“, konkretisiert der Bürgermeister, weil die Ausgangssituation in Trittau schwierig sei. Zu wenig Platz für Radwege, Straßen wie die Poststraße sind zu eng. Das ist der Grund, warum die Beschilderung bestehender kombinierter Fuß- und Radwege abmontiert werden musste: Ihre Breite entsprach nicht mehr den Vorgaben. So oder so, Lösungen müssen her, so Ostrander: „Wir überlegen, wie man das Fahrrad in die bestehende Infrastruktur einbinden kann.“ Die künftig alle Nutzer berücksichtigen soll: Radler, Fußgänger, Autofahrer.

Beim Thema Zukunft sieht die Klimaschutzmanagerin die Gemeinde in der Pflicht, Alternativen zum Auto zu fördern. Mesch stimmt zu: „Wir dürfen den Anschluss nicht verpassen, sonst ist der Ort um eine Mobilität herumgebaut, die es dann gar nicht mehr gibt.“ Von einem erfolgreich umgesetzten Konzept versprechen sich beide mehr Lebensqualität für alle Bürger. Und vielleicht wagt sich Mesch dann mit dem Dienstfahrrad auch mal auf die Poststraße. Bisher fährt er nämlich lieber einen Umweg.

( nick )

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