Trittau

Bürgerinitiative „Sicherer Schulweg“ übergibt Unterschriften

| Lesedauer: 3 Minuten
Elvira Nickmann
Anett Holz von der Initiative  „Sicherer Schulweg" übergibt die Unterschriften an Bürgermeister Oliver Mesch 

Anett Holz von der Initiative „Sicherer Schulweg" übergibt die Unterschriften an Bürgermeister Oliver Mesch 

Foto: Elvira Nickmann

Initiatoren argumentieren, dass die geplante Querung des Rad- und Fußwegs am Ziegelbergweg eine große Gefahr für Kinder birgt.

Trittau.  Die Einwohnerfragestunde bei der jüngsten Sitzung der Trittauer Gemeindevertreter nutzte Anett Holz, die Vorsitzende der Bürgerinitiative „Sicherer Schulweg“, um Bürgermeister Oliver Mesch eine Liste mit fast 700 Unterschriften zu übergeben. Die Unterzeichner machen sich damit für das Anliegen der Initiative stark, eine andere Anbindung des Verkehrs aus dem neuen Baugebiet B34D-Nord am Ziegelbergweg zu erreichen als bislang geplant.

Nach aktueller Planung soll der Fuß- und Radweg, der dort verläuft, vom Fahrzeugverkehr gekreuzt werden. Doch genau darin sieht die Initiative eine erhebliche Gefahr vor allem für Kita- und Schulkinder, die diesen Weg nutzen. Zusammen mit den Unterschriften überreichte Holz im Namen der Initiative einen sogenannten Einwohnerantrag, in dem die Gemeindevertreter dazu aufgefordert werden, diesen Beschluss zu fassen: „Es wird umgehend eine Planungsänderung (mit einem externen Planer) betrieben mit dem Ziel, dass die verkehrliche Anbindung des Baugebiets B34D-Nord allein über die Gadebuscher beziehungsweise Bürgerstraße erfolgt.“ Ihr Appell an die Gemeindevertreter: „Es geht uns um die Kinder, die den Weg nutzen.“

Unterschriften werden jetzt geprüft

Oliver Mesch betonte, dass es ein legitimes Anliegen der Initiative sei und ein demokratischer Prozess, den sie mit ihrem Antrag angestoßen habe. Er fand allerdings auch deutliche Worte zu dem Vorgehen der Verantwortlichen: „Die Art und Weise, wie Sie das anfänglich herausgegeben haben, hat mich erschreckt“, sagte er und spielte damit auf das von der Initiative verteilte Flugblatt an. Es hatte einen Kreideumriss eines Kindes auf dem Pflaster gezeigt, darunter die Überschrift „Kind auf Trittauer Schulweg von Pkw überrollt!“ Mesch nannte es „unsachlich und ein wenig geschmacklos“, es setzte keine sachliche Basis für eine Diskussion, kritisierte der Verwaltungschef.

Das formelle Verfahren sehe vor, im nächsten Schritt die Gültigkeit der Unterschriften zu prüfen. Benötigt würden mindestens 500, die Unterzeichner müssten mindestens 14 Jahre alt sein. Sollten die Bedingungen erfüllt sein, könnte bereits in der kommenden Gemeindevertretersitzung über den Antrag beraten werden. Mesch warnte die Eltern davor, sich von Bewohnern des Ziegelbergwegs für Partikularinteressen instrumentalisieren zu lassen, eine Aussage die Steffi Deraix, Mitglied der Initiative, deutlich zurückwies. Jens Hoffmann (CDU) zeigte sich enttäuscht, dass sich die Initiatorin nicht im Vorfeld an ihn als Vorsitzenden des Bauausschusses gewandt hatte. Er finde das Engagement gut, stimme Meschs Kritik aber zu.

Poliker sehen die Brennpunkte woanders

Ins gleiche Horn stieß Sabine Paap (Grüne): „Ich teile, was der Bürgermeister gesagt hat.“ Die Grünen-Fraktion begrüße die aktuelle Planung, die eine Vorfahrt für Fahrradfahrer und eine Aufpflasterung des Radwegs vorsehe. Sie verstehe das Anliegen, frage sich aber, warum sich ausgerechnet diese Stelle mit dem Verkehr aus dem neuen Baugebiet zur gefährlichsten für Radfahrer und Fußgänger in Trittau entwickeln sollte. Das sah auch Peter Sierau (BGT) so: „Was die Sicherheit der Kinder angeht, haben wir gewiss größere Brennpunkte, beispielsweise Im Raum und an der Großenseer Straße.“

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Stormarn