Ahrensburg. Stormarner Kommunen können sich ab sofort um Zuschüsse aus dem Kita-Sofortprogramm 2019 der Landesregierung (CDU, Grüne, FDP) bewerben. Von den 15,45 Millionen Euro fließen fast 1,4 Millionen nach Stormarn. Die Gesamtsumme wurde nach der Zahl der Kinder unter sechs Jahren auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilt. Stormarn rangiert hinter Pinneberg, Segeberg und Rendsburg-Eckernförde auf Platz vier.
Geld gibt es nicht nur für Neubauten und größere Gruppenräume, sondern auch für Schall- und Sonnenschutz, neue Wickel- und Pflegebereiche oder Küchen, schönere Außengelände und Sanierungen. Über die Vergabe entscheidet die Kreisverwaltung. Dort ist die neue Richtlinie aus dem Familienministerium auch erst kurzfristig angekommen. Jetzt werden in Bad Oldesloe einheitliche Antragsformulare vorbereitet.
Kreisverwaltung entwickelt Verfahren zur Geld-Vergabe
„Wir prüfen, ob wir uns am Land orientieren und das Geld ebenfalls nach der Zahl der Kinder unter sechs Jahren in den Städten und Gemeinden auf die Vorhaben verteilen“, sagt Wilhelm Hegermann, Leiter des Fachbereichs Jugend, Schule und Kultur. Er hofft, bis zum Jahresende einen Überblick über die angemeldeten Projekte zu haben. Mit dabei ist auf jeden Fall die Gemeinde Großhansdorf mit dem Bau der Kita am Kortenkamp. Die Verwaltung hat bereits Kontakt zum Kreis aufgenommen. „Wir werden einen Zuschussantrag stellen“, sagt Amtsleiter Andreas Pump. Seit August bauen Handwerker an dem eingeschossigen Gebäude für drei Elementargruppen (60 Plätze für Drei- bis Sechsjährige) und zwei Krippengruppen (20 Plätze für kleinere Kinder). Das Drei-Millionen-Euro-Projekt soll im Sommer 2019 stehen.
Dieser Zeitplan erfüllt die Richtlinie des Landes. Förderfähig sind demnach Projekte, die ab Januar 2018 begonnen und spätestens Ende Oktober 2019 vollständig abgenommen wurden. Die Abrechnung ist bis Ende nächsten Jahres möglich. Bis zu 90 Prozent Zuschuss sind je Kita möglich, maximal 300.000 Euro. „Maßnahmen, durch die zusätzliche Plätze geschaffen werden, sind vorrangig zu fördern“, so das Ministerium.
Ahrensburg will mögliche Maßnahmen für Sofortprogramm prüfen
Stormarns größte Stadt Ahrensburg baut derzeit für rund 2,6 Millionen Euro eine neue Kita direkt am Heimgarten-Schulzentrum. Dort können zwei Elementar- und zwei Krippengruppen mit zusammen rund 60 Plätzen einziehen. Richtfest ist voraussichtlich im Dezember, Eröffnung Anfang Mai 2019.
Das Rathaus hat sich ebenfalls bereits über das Sofortprogramm informiert. „Wenn das Antragsformular des Kreises für die Kommunen vorliegt, kann geprüft werden, welche Maßnahmen für dieses Förderprogramm in Frage kommen könnten“, sagt Rathaussprecherin Imke Bär. Die Kita Heimgarten ist bereits für ein anderes Programm angemeldet worden. „Ob sie allerdings auch tatsächlich gefördert wird, steht noch nicht fest“, sagt Bär.
Für Familienminister Heiner Garg (FDP) sind die 15,34 Millionen aus dem Sondervermögen „InfrastrukturModernisierungsProgramm für unser Land Schleswig-Holstein“ (IMPULS) ein Schritt auf dem Weg zur Qualitätssteigerung bei gleichzeitiger Entlastung der Eltern und Kommunen. „Im Zuge der Kita-Reform haben wir für 2020 ein modernes Finanzierungsmodell im Blick“, sagt der Minister.
Landtagsabgeordnete fordert Träger auf, Anträge zu stellen
Die Oldesloer Landtagsabgeordnete Anita Klahn, kitapolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, appelliert an die Kommunen in ihrem Heimatkreis, das Sofortprogramm zu nutzen. „Ich baue darauf, dass sich die Träger diese Chance nicht entgehen lassen und schnellstmöglich Förderanträge stellen“, sagt sie. Eine qualitativ hochwertige Kitalandschaft sei wichtig, um den Kindern optimale Zukunftschancen zu bieten. „In den ersten Lebensjahren entwickelt sich nicht nur die Persönlichkeit, sondern auch die Sozialkompetenz“, sagt Klahn.
Ähnlich sehen das die CDU-Abgeordneten Tobias Koch (Ahrensburg), Christian Claussen (Bargteheide) und Lukas Kilian (Glinde). „Das ist ein großer Schritt zu einem längst notwendigen Ausbau- und Sanierungsprogramm unserer Kitas“, so Claussen. „Die Mittel könnten dazu dienen, Barrierefreiheit voranzubringen, digitale Infrastruktur zu verbessern, Sport- und Bewegungsräume, Therapie- und Ruhezonen zu schaffen“, ergänzt Kilian.
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