Alter Vertrag

Kreis muss für Sanierung einer A-1-Brücke zahlen

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Die A-1-Brücke über dem Radweg zwischen Bad Oldesloe und Trittau

Die A-1-Brücke über dem Radweg zwischen Bad Oldesloe und Trittau

Foto: Moritz Heinrichs

Unüblicher Vertrag mit dem LBV aus dem Jahr 1986 kostet Stormarn rund 900.000 Euro. Kreis will jetzt neu verhandeln.

Lasbek.  Ein längst in Vergessenheit geratenes Schriftstück hat für den Kreis Stormarn erhebliche negative finanzielle Folgen. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) Schleswig-Holstein will eine Brücke der Autobahn 1 über den Radwanderweg Bad Oldesloe–Trittau für 1,8 Millionen Euro sanieren – und der Kreis soll die Hälfte zahlen. „Wir müssen dieses Risiko im Haushalt für 2019 einplanen“, sagt Landrat Henning Görtz.

Grund ist eine Verwaltungsvereinbarung aus dem Jahr 1986 zwischen dem LBV-Vorgänger und der Stormarner Kreisverwaltung. „Darin ist festgelegt, dass bei einer eventuellen Sanierung der Brücke 50 Prozent der Kosten vom Kreis zu zahlen sind“, sagt Henning Görtz, der seit zweieinhalb Jahren im Amt ist. Das sind 900.000 Euro. Hans-Henning Becker-Birck, Chef der Kreisverwaltung von 1975 bis 1989, hatte das Papier seinerzeit unterzeichnet.

Kreis will nochmal über den Vertrag verhandeln

Die A-1-Brücke führt in der Nähe des Lasbeker Ortsteils Barkhorst über den Radwanderweg, der auch für Spaziergänger freigegeben ist. Ursprünglich war es die 1887 eröffnete Königlich Preußische Staatsbahn-Trasse, die von Bad Oldesloe über Trittau nach Schwarzenbek führte. Die Strecke hatte vor allem überregionale Bedeutung, da sie zur direkten Verbindung zwischen Kiel und Berlin gehörte und eine östliche Umfahrung von Hamburg war. Deshalb gibt es viele gerade Abschnitte entfernt von Wohnorten.

Im Mai 1976 fuhr der letzte Personenzug. Bis 1984 wurde auch der Gütertransport komplett eingestellt. Es folgte der Umbau in einen 25 Kilometer langen Radwanderweg, der um 1990 eröffnet wurde. Einzelne Abschnitte konnten bereits früher freigegeben werden.

„Damals muss das Interesse beim Kreis an dem Projekt wohl sehr groß gewesen sein“, sagt Landrat Görtz über die Gründe dafür, dass die Vereinbarung unterschrieben wurde. Üblich sei es, dass der Eigentümer eines Brückenbauwerks auch die Kosten dafür übernehme. In Gesprächen will der Kreis nun versuchen, noch mal über die 32 Jahre alte Vereinbarung zu verhandeln – damit die Brücke nicht zum Dauer-Risiko für den Kreisetat wird.

( kx )

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