Demonstration

Bargteheider steigen für mehr Sicherheit aufs Rad

| Lesedauer: 2 Minuten
Melissa Jahn
Demonstrierten mit ihren Kindern für mehr Sicherheit auf den Straßen in Bargteheide: Regine Weizenegger, Nels Müller mit Maila (4) und Jona (1)

Demonstrierten mit ihren Kindern für mehr Sicherheit auf den Straßen in Bargteheide: Regine Weizenegger, Nels Müller mit Maila (4) und Jona (1)

Foto: Melissa Jahn

Bei erster Fahrraddemonstration in Bargteheide appellieren Rad- an Autofahrer, Abstand zu wahren und beim Abbiegen aufzupassen.

Bargteheide.  „Irgendwann passiert jedem etwas, der mit dem Rad unterwegs ist“, sagt Ulrich Bien von der Ortsgruppe Bargteheide im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „Auch ich hatte erst vor Kurzem einen Unfall mit einem abbiegenden Auto.“

Um gefährliche Situationen zu entschärfen und Radfahrer in den Fokus der Autofahrer zu holen, wurde die Straßenverkehrsordnung auf Bundesebene bereits vor Jahren geändert. Benutzungspflichtige Radwege gibt es seither nur noch an ausgewiesenen Strecken mit erhöhtem Gefahrenpotenzial. Auf allen anderen Strecken ist die gemeinsame Fahrbahnnutzung aller Verkehrsteilnehmer der Regelfall: Radler sollen auf der Straße fahren. Doch sicherer fühlen sie sich offenbar seither nicht. Um für gegenseitige Rücksichtnahme zu werben, trafen sich Dutzende Teilnehmer zu einer ersten Fahrraddemo in Bargteheide. Geladen hatte der ADFC, die Arbeitsgruppe Radverkehr sowie die Bürgerinitiative Basta.

Beengte Verhältnisse statt Radschnellwege

Regine Weizenegger ist mit ihrem Mann und zwei Kindern aus der „Fahrradhauptstadt“ Kopenhagen nach Bargteheide gezogen. Sie tauschte Radschnellwege gegen die beengten Verhältnisse der Rathausstraße. Und hat sich auch nach eineinhalb Jahren nicht an die Bedingungen in Stormarn gewöhnt. „In Dänemark waren wir durch die Masse an Fahrradfahrern unübersehbar“, so Weizenegger. „Hier müssen wir immer stark aufpassen. Wenn von allen Seiten Fußgänger kommen, ist es für Kinder schwierig, auf dem Gehweg zu fahren.“

Damit Gefahrensituationen auf Bargteheides Straßen abnehmen, machten die Veranstalter nicht nur auf einen erforderlichen seitlichen Mindestabstand vom Auto zum Rad aufmerksam, sondern auch auf wichtige Regeln wie die richtige Nutzung des Zebrastreifens.

„Dort dürfen Radfahrer zwar fahren, haben aber keinen Vorrang wie etwa Fußgänger“, so der ehemalige SPD-Stadtvertreter und überzeugte Radfahrer Peter Anklam. „Ein weiteres Problem sind sogenannte Geisterfahrer auf der Rathausstraße. Die Radstreifen dürfen nur in Pfeilrichtung benutzt werden, um Unfälle zu vermeiden.“

( mej )

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Stormarn