Bad Oldesloe

Krätze in Schulen, Kitas und Pflegeheimen ausgebrochen

Krätzemilben rufen einen unstillbaren Jukckreiz hervor

Krätzemilben rufen einen unstillbaren Jukckreiz hervor

Foto: Friso Gentsch / dpa

Zahlreiche Infizierungen. Besonders betroffen: Kindergärten, Schulen und Pflegeheime. Medikamente zur Bekämpfung gibt es nicht.

Bad Oldesloe.  Es sind kleine, millimetergroße Wesen, die einen unstillbaren Juckreiz hervorrufen. Die Rede ist von Krätzemilben. In den vergangenen Monaten traten in Stormarn zahlreiche Infizierungen auf. Besonders betroffen sind aufgrund der großen Zahl von Menschen Schulen, Kindergärten und Pflegeheime. Welche Einrichtungen im Kreis betroffen sind, darüber geben die Behörden keine Auskunft. Medikamente zur Bekämpfung gibt es zurzeit nicht.

Laut Stormarner Gesundheitsamt ist die Ausbreitung der Krätze nicht generell auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Die Krätzemilbe ist ein Spinnentier, das sich bei Menschen in die oberste Hautschicht eingräbt und so eine allergische Reaktion mit starkem Juckreiz auslöst. Eine Übertragung der Parasiten – ein Überleben ohne Mensch als Wirt ist unmöglich – ist nur durch engen, mehrere Minuten andauernden Hautkontakt möglich. Ein flüchtiges Händeschütteln gilt daher als unbedenklich. Erste Anzeichen treten bei Ansteckung erst nach zwei bis fünf Wochen auf. Behandeln lassen sich Krätzemilben durch Hautcreme oder Tabletten. Letztere sind laut Hersteller und Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) momentan nicht lieferbar und voraussichtlich erst ab Anfang Dezember wieder erhältlich. Der Grund dafür ist eine Änderung im Herstellungsverfahren, die noch nicht genehmigt ist.

Informationen zum Infektionsschutz im Internet

Bei Befall gelte es aber, schnell zu handeln. Sobald die Diagnose durch einen Arzt gestellt wurde, müssen Kleidung und alle sonstigen Gegenstände, die mit dem Patienten in Berührung gekommen sind, speziellen Maßnahmen unterzogen werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Personen, bei denen das Risiko besteht, dass sie sich anstecken könnten, etwa dadurch, dass sie im selben Haushalt wie ein Betroffener leben, sollten sich sicherheitshalber vorbeugend behandeln lassen, rät das Gesundheitsamt. Infos zum Vorgehen gibt es unter www.infektionsschutz.de.

( hpcm )

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