Ahrensburg. Der Ärger von Eltern über die von der Stadt Ahrensburg in den Sommerferien abmontierte Fußgängerampel am Ahrensfelder Weg wächst weiter. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder, die die nahe Grundschule Am Aalfang oder die Kindertagesstätte Am Aalfang der Arbeiterwohlfahrt (Awo) besuchen. Nun werden die Elternvertretungen an beiden Einrichtungen aktiv.
Alessandra Wolf, Elternvertreterin der Grundschule, kann die offizielle Begründung der Stadt nicht nachvollziehen, dass die Ampel abgebaut wurde, weil sie ohnehin kaum beachtet worden sei. Sie habe von einem Hausmeister von dem Fall erfahren. Ihm hätten Bauarbeiter gesagt, dass die Ampel beschädigt worden sei und wegen der hohen Kosten nicht repariert werde. Daraufhin setzte sich Wolf mit der Stadtverwaltung in Verbindung und erhielt aus dem Rathaus eine detaillierte Auskunft.
Ampel verursacht jährlich 1300 Euro
Darin hieß es tatsächlich, dass ein Transporter den Ampelmast am 13. Juli angefahren und beschädigt habe. Mit Blick auf eine Verkehrszählung, die für den Ahrensfelder Weg vergleichsweise wenig Autos ergeben hatte (wie berichtet), sei entschieden worden, die Ampel nicht zu erhalten.
Weiter hieß es, der Ahrensfelder Weg sei eine Fahrradstraße mit maximal Tempo 30, in der sich Autofahrer an Radfahrer anpassen müssten. Die Ampel verursache 1300 Euro Kosten jährlich, darin seien Reparaturarbeiten nicht inbegriffen. Die Stadt halte die Lichtsignalanlage für unnötig.
„Spargründe sollen keinen Vorrang vor Sicherheit haben“
Für Anett Schulz, Elternvertreterin der Kita Am Aalfang, sollten Spargründe „keinen Vorrang vor der Sicherheit unserer Kinder haben“. Das schreibt Schulz, deren Sohn die vierte Klasse der Grundschule und den Kita-Hort besucht, in einer E-Mail an die Stadtverwaltung. Sie fordert die Stadt dazu auf, die Ampel zu ersetzen oder einen Zebrastreifen zu errichten.
„Ein Zebrastreifen würde dafür sorgen, dass die Kinder gebündelt über die Straße gehen können. Die Kleinen haben einfach noch nicht die Geduld, um auf eine Lücke im Verkehr zu warten, zumal diese Lücken durch die vielen parkenden Autos kaum einsehbar sind“, sagt Anett Schulz.
Im Bau- und Sozialausschuss auf Problem hinweisen
Die Elternvertreter wollen den Protest auf breite Beine stellen. Bereits am Montag hat Wolf in einer E-Mail alle Eltern der 220 Grundschüler aufgefordert, ihre Beschwerde direkt an die Stadt zu schreiben. „Wenn der E-Mail-Kasten der Stadt heißläuft, bringt das mehr Aufmerksamkeit, als wenn wir eine Liste mit Unterschriften vorlegen“, sagt Wolf. Sie selbst werde die nächsten Sitzungen vom Bau- und Sozialausschuss besuchen, um auf das Problem hinzuweisen.
Die beiden Elternvertreterinnen wollen eng zusammenarbeiten, um eine sichere Lösung für den Ahrensfelder weg zu erreichen. Denn viele Kinder der Grundschule besuchen auch den Hort der Kindertagesstätte. Anett Schulz sagt: „Wenn wir angreifen, dann auch zusammen.“
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