Ahrensburg. Sie zeigen die Schlossstadt und ihre Nachbargemeinden, wie sie früher aussahen, dokumentieren den Verlauf von alten Verwaltungs- und Grundstücksgrenzen, machen sichtbar, wem welche Flächen gehörten – die historischen Karten im Ahrensburger Stadtarchiv. Doch viele der alten Werke sind beschädigt und vom Verfall bedroht. Grund genug für das Archiv, sie konservieren und restaurieren zu lassen.
Einige erneuerte Karten wurden am Dienstag von Papier-Restauratorin Gudrun Kühl aus Hamburg wieder an Bürgermeister Michael Sarach und Bürgervorsteher Roland Wilde übergeben. „In unserem Stadtarchiv haben wir wahre Schätze“, sagte der Verwaltungschef, „umso wichtiger ist es, sie für die Nachwelt zu erhalten.“ Sarach dankte vor allem Stadtarchivarin Angela Behrens und ihren Mitarbeitern, darunter dem ehrenamtlichen Helfer Henning Penther, für ihr Engagement für die historischen Schriftstücke und Werke.
19 Karten aus den Jahren 1913 bis 1970
Bei den nun wiederhergestellten Stücken handelt es sich um ein gebundenes Kartenwerk von 1921 mit einer Gesamtaufnahme von Ahrensburg und des damaligen Kanal- und Wasserleitungsnetzes sowie um 19 einzelne Karten aus den Jahren 1913 bis 1970. Sie zeigen unter anderem die Fläche des alten Gutsbezirks des Grafen von Schimmelmann im Jahr 1913 und einen Aufteilungsplan des Waldgutes Hagen aus den 1930er-Jahren. „Die Karten wurden seinerzeit von den früheren Gemeinde- und Amtsverwaltungen angefertigt und als Arbeitsmaterial genutzt“, sagte Stadtarchivarin Behrens.
Im Laufe der Jahre nagte der Zahn der Zeit an den Werken, teilweise wurden sie unsachgemäß gelagert. „Die Karten waren zerknickt, verschmutzt und eingerissen“, erklärte Restauratorin Gudrun Kühl. Sie hat die Werke unter anderem mit Spezialklebstoff und -papier repariert, geglättet und mit einem Schwamm von Schmutz befreit.
Weitere 30 Karten soll restauriert werden
Erfreulich für die Stadt Ahrensburg: Die Restaurierungen wurden vom Landesprogramm zum Erhalt schriftlichen Kulturgutes finanziell gefördert, es übernahm 90 Prozent der Kosten von 8806 Euro. Die Stadt zahlte einen Eigenanteil von 886 Euro.
Stadtarchivarin Behrens will künftig auch weitere der noch rund 30 vom Verfall bedrohten Karten des Archivbestandes restaurieren lassen. „Wir wollen nächstes Jahr wieder Fördermittel dafür beim Land beantragen“, sagte sie. Insgesamt verfügt das Ahrensburger Stadtarchiv derzeit über mehr als 1100 großformatige Karten, die meisten davon sind nicht restaurierungsbedürftig.
Die nun restaurierten Karten sollen auch der Öffentlichkeit gezeigt werden. „Es ist schwierig, die wertvollen Originalwerke zu präsentieren, aber wir überlegen, Fotografien über die Arbeiten und von den erneuerten Karten auszustellen“, sagte Angela Behrens.
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