Stadtforum will Schranken auf dem Rathausplatz und Brötchentaste an Automaten

Ahrensburg. „Das Herz der Stadt Ahrensburg braucht nicht mehr Parkplätze, sondern mehr Aufenthalts- und Lebensqualität.“ Diese Bewertung des Verkehrsgutachters Stefan Luft ruft nun das Ahrensburger Stadtforum auf den Plan. In einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden aller Parteien fordert die Kaufleute-Vereinigung die Politiker dazu auf, „mit dafür zu sorgen, dass die Innenstadt für unsere Kunden nicht nur durch ein gutes Waren- und Dienstleistungsangebot attraktiv bleibt, sondern auch die Infrastruktur bietet, die in modernen Einkaufsregionen erwartet wird“.

Die Kaufleute erinnern daran, dass sie sich bereits vor einem Jahr in dieser Angelegenheit an die Stadtverordneten gewandt hatten. Geändert habe sich nichts. „Die Klagen bei unseren Treffen mehren sich, da die Bebauung des Lindenhof-Geländes und die Sanierung des Parkhauses Alter Lokschuppen näher rücken. Wir befürchten, dass die Verweildauer der Kunden in der Innenstadt abnehmen wird, weil kaum noch Plätze ohne begrenzte Parkzeit zur Verfügung stehen.“

Wer nur wenige Minuten parkt, soll das kostenlos dürfen

Schon im Einzelhandel-Entwicklungskonzept 2012 sei auf die Notwendigkeit hingewiesen worden, zusätzlichen Parkraum zu schaffen. Das Stadtforum habe ergänzende Vorschläge entwickelt. So befürworten die Kaufleute die sogenannte Brötchentaste für Kurzzeit-Parker an den Automaten. Besorgungen, die innerhalb weniger Minuten zu erledigen seien, würden erleichtert. Ferner sollte der Rathausplatz nach dem Muster von Parkhäusern beschrankt werden. Autofahrer müssten bei der Auffahrt ein Ticket ziehen, bei der Ausfahrt – je nach Parkdauer – zahlen. Kunden könnten so entspannt einkaufen, ohne ständig an das Ablaufen der Parkzeit denken zu müssen.

Gutachter Luft kommt zu einer anderen Einschätzung. Ein großer Parkplatz in zentraler Lage wie der vor dem Rathaus sei nicht mehr zeitgemäß. Autos dominierten das Stadtbild. Luft regt an, Hagener und Manhagener Allee sowie Teile der Hamburger Straße zeitweise für den Durchgangsverkehr zu sperren. „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Einzelhandel deshalb nicht zusammenbricht.“ Es eröffneten sich sogar neue Chancen, wenn Kunden entspannter bummeln könnten.