Vorbild Rondeel-Sperrung

9. März: „An Parkplätzen scheiden sich die Geister. Hat Ahrensburg genügend Stellflächen für Autos? Sollte die Innenstadt verkehrsberuhigt werden?“

Einmal mehr werden die fehlenden Parkplatzmöglichkeiten beklagt. Als ein Argument gegen eine autofreie Innenstadt heißt es, Apotheken und Ärzte müssten mit dem Pkw erreichbar sein, im gleichen Atemzug wird aber beklagt, dass es dort keine Abstellmöglichkeiten gibt. Von den Parkhäusern, die in der Regel nicht ausgelastet sind, benötigt man keine fünf Minuten in die Innenstadt. Die Geschäftsleute prophezeien Umsatzeinbußen, wenn die Autos aus der Stadt verbannt werden. Die Sperrung des Rondeels hat vor Jahren einen ähnlichen Proteststurm hervorgerufen, mit denselben Argumenten. Heute wird der Platz von Jung und Alt frequentiert und hat zur Belebung der Innenstadt beigetragen. Kritisiert werden auch die Gebühren, da wird doch lieber nach Volksdorf oder Bargteheide gefahren, wo angeblich kostenfreies Parken möglich ist. Statt einen Euro zu zahlen wird Benzin vergeudet, die Luft verpestet und die Geschäftsleute allein gelassen. Ahrensburg ist eine liebenswerte Stadt, sie könnte aber mit weniger Pkw-Verkehr, gut ausgestatteten Radwegen und der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln noch attraktiver werden.

Christiane Reuber, Ahrensburg

Fledermäuse haben’s besser

9. März: „Lärmschutzwand könnte für Glinder teuer werden: Anwohner der K80 müssen mit 30.000 Euro rechnen“

Die Verwaltung hat 1974/1975 bei der Aufstellung des Bebauungsplans einen gravierenden Fehler macht, der dazu führte, dass dieser B-Plan keine Rechtskraft mehr hat. In diesem B-Plan war (nach den damaligen Gesichtspunkten) Lärmschutz durch einen Wall vorgesehen, der jedoch nicht gebaut wurde. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, wer das zu verantworten hat. In den vergangenen Jahren hat sich die Bürgerinitiative darum bemüht, für die Menschen an der K 80 erträgliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Bisher hat die Verwaltung sich weitgehend damit beschäftigt, wie dieser Anspruch abgewehrt werden kann. Das Ergebnis eines Gutachtens, in dem festgestellt wird, dass der B-Plan ungültig ist, kam der Verwaltung sicher entgegen; denn nun kann man den Bürger zur Kasse bitten.

Infrastrukturen verändern sich, aber das Umfeld wird nicht angepasst. Wenn man liest, welche Summen auf die Anlieger zukommen können, dann beneidet man die Anlieger in anderen Gegenden von Schleswig-Holstein, in deren Nähe sich Fledermäuse angesiedelt haben. Die muss man schützen – da wird sofort gehandelt, und es werden aufwendige Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt. Vielleicht ist das ein Weg für diese Anlieger – Fledermäuse ansiedeln, denn dann passiert etwas, und es kostet nichts. Welchen Stellenwert hat eigentlich der Mensch?

Norbert Herrmann, Glinde

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an stormarn@abendblatt.de oder per Post an die Regionalausgabe Stormarn des Abendblattes, Große Straße 11/13, 22926 Ahrensburg