Mit rotem Filzstift ist die Tat für 12. März angekündigt. Polizei will Eingänge kontrollieren

Bargteheide. Eine Amokdrohung sorgt bei den mehr als 3000 Kindern und Jugendlichen am Bargteheider Schulzentrum für Unruhe. Schüler des Kopernikus-Gymnasiums Bargteheide (KGB) hatten an der Tür einer Jungentoilette im Gebäude die Ankündigung für einen Amoklauf entdeckt. In roter Filzstiftfarbe stand dort: „Ich war hier und töte euch alle am 120315 Amok“. Die Ankündigung ist also auf kommenden Donnerstag, 12. März, datiert. Die Schüler informierten umgehend Lehrer und Schulleitung, die daraufhin die Polizei alarmierte.

„Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Amoklauf für ein bestimmtes Datum angekündigt wird“, sagt Polizeisprecher Andreas Dirscherl. Die Ermittler gehen der Sache aber trotzdem nach. „Es werden in den nächsten Tagen auch Streifen hingeschickt.“ Am 12. März wird die Polizei nach derzeitigem Stand an allen Eingängen der vier am Schulzentrum ansässigen Schulen – KGB, Dietrich-Bonhoeffer-, Anne-Frank-Schule und Emil-Nolde-Schule – Einlasskontrollen machen.

Schulleitung stellt Eltern frei, die Kinder zu Hause zu lassen

Brigitte Menell, Leiterin des Kopernikus-Gymnasiums, sagt: „Obwohl die Toilette in unserem Gebäude ist, ist nicht ganz klar, an wen sich die Nachricht richtet.“ Das Gebäude ist nämlich mit den anderen Schulen verbunden. „Alle Eltern wurden inzwischen informiert. Wir stehen in Kontakt mit der Polizei“, so die Schulleiterin. Einige Eltern seien beunruhigt. Manche haben ihre Kinder am Freitag nicht zur Schule geschickt. „Auch die Schüler sind beunruhigt, aber die Stimmung ist trotzdem ruhig. Die Lehrer sprechen natürlich mit den Kindern darüber.“

Ähnliches ist auch aus den anderen Schulen zu hören. „Es wird den Eltern am Donnerstag freigestellt sein, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht“, sagt Angelika Knies, Leiterin der Anne-Frank-Schule. Die Gemeinschaftsschule stehe den Eltern für Fragen zur Verfügung. Am Freitagmorgen seien keine Schüler wegen der Amokdrohung vom Unterricht abgemeldet worden.

An der Dietrich-Bonhoeffer-Schule habe ebenfalls niemand wegen der Drohung gefehlt, berichtet Leiterin Christa von Rhein. „Wir machen einfach weiter und hoffen, dass es keine ernst gemeinte Drohung ist.“ Die Leiterin der Emil-Nolde-Grundschule, Gisela Blankenburg, wollte sich am Freitag nicht dazu äußern, wie ihre Schule mit dem Vorfall umgehe.

Ermittlungen in ähnlichem Fall in Glinde und Barsbüttel eingestellt

„Es ist zu erwarten, dass die Betroffenen am 12. März angespannt sein werden. Nach Absprache mit Schulen und Polizei sowie nach derzeitigem Sachstand soll der Unterricht aber wie gewohnt ablaufen“, sagt Henning Görtz, Bargteheides Bürgermeister.

Im Januar hatte ein anonymer Absender in einer Mail einen Amoklauf am Schulzentrum Glinde mit dem Gymnasium und der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule sowie an der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule Barsbüttel angekündigt. Fast 2000 Schüler blieben daraufhin am Folgetag zu Hause. Im Anschluss gab es Einlasskontrollen. „Die Ermittlungen in dem Fall mussten eingestellt werden, weil die E-Mail nicht zurückverfolgt werden konnte“, sagt Polizeisprecher Dirscherl.