Eine Glosse von Rolf Zamponi

Ja, das Wetter. Noch werden die Optimisten, die aus einer halben Stunde blauem Himmel sofort auf Motorradwetter am Wochenende schließen, immer wieder gemein ausgebremst. Zuletzt sogar von nassen Schneeflocken, in jedem Fall aber von Regen, der durchaus auch mal waagerecht von vorn durch den Reißverschluss der Jacke eindringen kann. Auszeit im Freien? Geht nur, wenn die Pausen-Zigarette schon drinnen brennt, weil der zweite Arm für den Regenschirm gebraucht wird.

Da ist es gut, dass es die Bauernregeln gibt. Sie geben uns Hoffnung, und bauen die Verzagten auf. Beispiel gefällig: „Hasen, die springen, Lerchen, die singen, werden sicher den Frühling bringen.“ Oder: „Hüpfen Eichhörnchen und Finken, siehst du schon den Frühling winken.“ Also los. Gehen wir auf die Suche nach diesen Tieren oder versehen wir wenigstens die Vogelhäuschen im Garten mit ausreichend Nahrung, dass die Eichhörnchen nicht widerstehen können. Besonders gefragt bei ihnen sind natürlich Nüsse, die aber Krähen ebenfalls gern mitnehmen. Ganz locker auch mal zwei Stück auf einmal.

Setzt der Frühling dann immer noch nicht ein, können wir uns mit einer anderen Bauernregel trösten: Denn „Frühlingsregen bringt Segen“. Vor allem wohl den Landwirten, die diese Regeln erfunden haben. Für die Stadt gelten eher andere Weisheiten. Kostprobe: Ist der März kühl und trocken, kann man gut in Kneipen hocken. Und regnet es auch noch im Mai, ist der April bereits vorbei.