Gemeinde Großensee berät über Zukunft des Freibads. Nebenan hat das „Piccolino“ mit italienischer Küche eröffnet

Großensee. Zwei Monate vor Beginn der Badesaison geht es in der Gemeinde Großensee um die Zukunft des Freibads am Südstrand. „Wir sind derzeit intensiv am Überlegen, ob die Gemeinde die Pflege des Freibads künftig selbst übernehmen soll“, sagte Großensees Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers (Wählergemeinschaft BfG) bei der Eröffnung des neuen Restaurants „Piccolino“ am Strandbad. „Die Betreuung der Kasse und des Kiosks werden wir allerdings wieder an einen Gastronom weitergeben.“

Die erste Wahl wären in diesem Fall Muswar und Agathe Butt, die neuen Betreiber des Restaurants. „Wir haben großes Interesse daran, diese Aufgaben zu übernehmen“, sagt Muswar Butt. „Wir wollen ein langfristig gutes Konzept für die Versorgung des Freibads entwickeln, um auf die Bedürfnisse der Badegäste bestmöglich eingehen zu können.“

Am Dienstag, 3. März, wird der Bauausschuss der Gemeinde darüber beraten, wer künftig für die Freibad-Pflege zuständig sein soll. Dazu gehören die Müllentsorgung und das Rasenmähen auf dem Gelände sowie die Reinigung der Toiletten. Bisher hatte der jeweilige Betreiber des Strandbades auch diese Arbeiten übernommen. „Wir wollen außerdem das Eintrittsystem heutigen Standards anpassen“, sagt Lindemann-Eggers. „Bisher hatten wir klassische Abreißkarten, in Zukunft könnten wir mit Magnetstreifen oder Ähnlichem arbeiten.“

14 Jahre betrieben die Butts ein Restaurant in Ammersbek

Während die Entscheidung über das Freibad noch offen ist, sind Muswar und Agathe Butt in ihrem neuen Restaurant schon bei der Arbeit. Ab sofort gibt es im „Piccolino“ hausgemachte italienische Küche. Von 1995 bis 2009 hatte das Ehepaar ein gleichnamiges Restaurant im Ammersbeker Einkaufszentrum „Bärentreff“ betrieben. Wie schon in Ammersbek werden die Eheleute mit ihren Töchtern Justice, 19, und Cynthia, 17, in dem Haus, in dem sich das Restaurant befindet, auch wohnen. „Das Konzept Wohnen und Arbeiten unter einem Dach hat für uns immer super geklappt“, sagt Agathe Butt. „Wir wollen hier nicht experimentieren, sondern das, was wir gut können und was uns am Herzen liegt, weiterführen und ausbauen.“

Für die Familie Butt geht mit dem Restaurant am See ein Traum in Erfüllung. „Dass wir aufgeregt sind, ist untertrieben. Wir freuen uns alle sehr“, sagt Tochter Justice. „Papa hat hier seine Riesenküche mit Blick auf den Gästesaal, und Mama hat ihren See und die Waldumgebung.“ Sie und ihre Schwester Cynthia gehen noch zur Schule und helfen bei Bedarf im Restaurant mit. „Ich arbeite meistens in der Küche und backe zum Beispiel Brot, während Justice am Tresen steht“, sagt Cynthia. „Das ist hier ein richtiger Familienbetrieb, das war bei uns schon immer so.“

Zur offiziellen Eröffnung des „Piccolino“ am Sonnabend hatten die Butts etwa 60 Gäste, darunter Gemeindevertreter, Freunde und Bekannte, eingeladen. „Wir hatten eine Testphase von drei Wochen, in der wir uns hier eingearbeitet haben“, sagt Muswar Butt. „Das Publikum hat uns sehr herzlich aufgenommen, und wir haben von unseren Gästen sehr gutes Feedback bekommen.“ Außer der Familie arbeiten derzeit drei Angestellte im „Piccolino“. Ab April wollen die Butts zusätzliche Mitarbeiter einstellen.

Die neuen Pächter hat die Gemeindevertretung aus zwölf Bewerbern ausgesucht. „Uns war wichtig, dass die neuen Betreiber bereits mehrere Jahre lang ein Lokal geführt haben und dass es ein Familienbetrieb und keine Restaurant-Kette ist“, sagt Bürgermeister Lindemann-Eggers. „Wir freuen uns, dass wir mit den Butts nun Pächter mit einem tollen Restaurantkonzept und viel Erfahrung gefunden haben, die außerdem vor Ort wohnen, sodass sie schnell auf einen möglichen Gästeansturm reagieren können.“

Zwischen der Gemeinde und dem vorherigen Pächter Felix Schickler, der seit 2011 das Restaurant und das benachbarte Strandbad betrieben hatte, hatte es von Anfang an Uneinigkeiten gegeben. Unter anderem ging es um die Kassenöffnungszeiten des Strandbades. Ende Oktober vergangenen Jahres löste die Gemeinde Großensee den Vertrag mit Schickler nach einem drei Jahre währenden Streit auf.

Damit soll nun endgültig Schluss sein. Die Butts arbeiten eng mit der Gemeinde zusammen. „Wir haben seit Beginn viel Unterstützung durch die Gemeinde und vor allem den Bürgermeister erfahren“, sagt Muswar Butt. „Wir wollen die Wünsche unserer Gäste erfüllen und selbst Großenseer werden.“