Messe Immobilienfrühling in Ahrensburg gut besucht. Niedrige Zinsen beflügeln das Geschäft mit Wohneigentum

Ahrensburg. Hunderte von Besucher haben am Sonntag im Ahrensburger Marstall beim Immobilienfrühling vorbeigeschaut, um sich über Eigenheime und Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren. Die regionale Bau- und Wohnmesse, die nun zum 13.Mal in der Schlossstadt von der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln organisiert worden ist, ist hauptsächlich Anlaufpunkt für Stormarner, die in Ahrensburg und Umgebung nach Grundstücken, Häusern oder Eigentumswohnungen suchen.

Die 19 Aussteller der Messe decken dabei alle möglichen Bedürfnisse beim Thema Bauen und Modernisieren ab. „Der Fokus liegt aber auf Bau und Finanzierung“, sagt Carsten-Peter Feddersen, Mitglied des Vorstandes der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln. Das Interesse an Eigenheimen sei in den vergangenen Jahren nicht zuletzt aufgrund der niedrigen Zinsen und der instabilen finanzpolitischen Situation in Europa enorm gestiegen.

Der klassische Häuslebauer ist 30 bis 50 Jahre alt

Martina Weber, Baufinanzierungsberaterin der Raiffeisenbank, ergänzt: „Die Käufer sehen Immobilien auch als Anlage für die Zukunft.“ Die Kunden, die zu ihr kommen, sind in der Regel zwischen 30 und 50 Jahre alt. Meistens ziehe es Hamburger ins günstigere Umland. Nicht so bei Kristin Lücke, 34, und Jens Haustein, 47, aus Ahrensburg. Mit ihren zwei Töchtern, der zweijährigen Linn und der fünf Monate alten Emma, will das Paar schon bald in ihre eigenen vier Wände in Hamburg ziehen. „Wir sind aber noch am Anfang, suchen gerade ein Grundstück und wollen uns bei der Messe orientieren, welche Baustile es gibt und wer was anbietet“, sagt Jens Haustein, geschäftsführender Gesellschafter in der Textilbranche.

Die Familie möchte gar nicht so weit weg von Ahrensburg, nämlich in die Walddörfer. „Wir haben den Tipp bekommen, Grundstücke und Häuser auch persönlich vor Ort zu suchen statt übers Internet“, sagt Kristin Lücke, Modedesignerin. Ihr Wunsch-Grundstück solle 500 bis 600 Quadratmeter groß sein. „Am liebsten würden wir individuell bauen“, sagt Jens Haustein. Ihr finanzielles Limit für ein Haus mit Innenausbau hat sich das Paar bei 700.000 Euro gesetzt.

Bauherren bevorzugen lange Zinsbindung

Lücke und Haustein haben sich unter anderem von der Firma Mollwitz Massivbau beraten lassen. Das Hamburger Unternehmen, das bis vor einem Jahr seinen Sitz noch in Bargteheide hatte, entwirft und baut hauptsächlich Einfamilienhäuser. „Der Vorteil der Kombination von Architekturbüro und Bauträger ist, dass der Kunde ein Architektenhaus zum Festpreis bekommt“, sagt Sylvia Stankewitz, für den Verkauf bei Mollwitz zuständig. Sie arbeiteten seit Jahren mit anderen Firmen zusammen kalkulierten die Preise, ohne ausschreiben zu müssen. „Ein individuelles Haus ist roh mit einer Größe von 150 Quadratmetern ab 280.000 Euro zu haben“, fügt Philipp Schröder, Berater und Planer bei Mollwitz, hinzu.

Auch Ivonne Lesniak, 33, und Benjamin Grope,33, finden die Idee vom individuellen Bauen interessant. „Das perfekte Haus gibt es ja meistens nicht von der Stange“, sagt Grope.

Das Paar wohnt in Ahrensburg und will auch dort bleiben. „Wir möchten möglichst schon nächstes Jahr in unser Haus einziehen“, so Lesniak. Auf der Messe wollen sie erfahren, wie eine Finanzierung aussehen kann. Am Stand der Raiffeisenbank berät Martina Weber. „Die meisten Kunden wollen kein großes Risiko eingehen. Für sie kommt eine langfristige Zinsbindung von 20 bis 30 Jahren infrage“, sagt Weber. Bei 20 Jahren gebe es dann einen Zinszuschlag von 0,4 Prozent, dafür aber stabile Zinsen unabhängig von finanzpolitischen Entwicklungen.

Flexibilität bei der Rückzahlung sei künftigen Eigenheimbewohnern ebenso wichtig. „Es gibt die Möglichkeit, Sondertilgungen zu vereinbaren, sodass die Kunden bis zu fünf Prozent der Kreditsumme im Jahr auf einmal abzahlen können“, sagt Alexander Müller, Filialdirektor der Raiffeisenbank in Ahrensburg. Es könne auch vereinbart werden, die Sondertilgungsrate bei Bedarf zurück an den Kunden zu zahlen oder aber die Rate während der Zinslaufzeit zu verändern.

„Das Thema Förderung wird auch viel nachgefragt“, sagt Martina Weber. Es gebe spezielle Programme , durch die der Kunde für den Hausbau Zuschüsse zum Darlehen bekommen könne.