Über-See von Roger Rigorth war zur 700-Jahrfeier Am Alten Markt aufgestellt worden

Ahrensburg. Da wird der Platz Am Alten Markt in Ahrensburg bald leerer aussehen: Nach einem Jahr und fünf Monaten verlässt die Skulptur Über-See die Schlossstadt. Das Werk von Bildhauer Roger Rigorth soll ab dem 9.Mai auf der 6. Schweizerischen Trienale der Skulptur in Bad Ragaz gezeigt werden. Am Montag, 23. Februar, startet der Abbau. Am Tag darauf sollen die imposanten Teile in die Schweiz transportiert werden.

„Nicht nur der Abbau, sondern vor allem der Transport ist eine Herausforderung“, sagt Axel Richter. Wie beim Aufbau wird der Leiter des Ammersbeker Kunsthauses am Schüberg dem Künstler helfen. Spezielle Haltevorrichtungen für den Lastwagen wurden vorbereitet, damit Über-See unbeschadet ihr Ziel erreicht. Bevor die Skulptur in Ahrensburg aufgebaut wurde, stand sie drei Monate vor dem Gebäude des Nachrichten-Magazins „Der Spiegel“ in der Hamburger HafenCity.

Das Kunstwerk Über-See besteht aus einem fünf Meter hohen Mast aus Douglasienholz sowie drei großen Körben aus Kokosschnüren und Eisenstangen. „Die Skulptur steht für Welthandel und Fernweh“, sagt Roger Rigorth. So könne der Holzpfahl einen Segelmast symbolisieren, die drei eierförmigen Konstrukte an Reusen für Fischfang auf hoher See erinnern.

Es gehe bei Über-See aber nicht nur um Seemänner-Sehnsucht, auch kritische Gedanken seien denkbar, das sagt Axel Richter. Eine passende Interpretation für Ahrensburg. So war Über-See anlässlich des Jubiläumsjahrs der Stadt aufgestellt worden – in Sichtweite des Schlosses, in dem die Familie von Heinrich Carl von Schimmelmann (1724–1782) über Jahrhunderte gelebt hat. Dynastievater Schimmelmann gilt in der Geschichte des Kolonialismus als einer der vielen Antihelden.