Immer weiterentwickeln

2. Februar: „FDP startet Schulnoten-Initiative für verbindliche Zahlen-Zeugnisse in dritter und vierter Klasse“

Noten sind eine Form der Leistungsbeurteilung, an die ein Großteil unserer Gesellschaft seit langer Zeit gewöhnt ist. Nun ermöglicht es Schleswig-Holstein den Grund- und Gemeinschaftsschulen, Noten durch kompetenzorientierte Beurteilungen zu ersetzen. Dies geschieht aus pädagogischen und wissenschaftlich belegbaren Gründen. Das Prinzip der individuellen Förderung steht im Schulalltag mehr denn je obenan. Dazu gehört auch eine differenziertere Beurteilung, als sie durch Noten möglich ist. Beispielsweise gibt ein „Befriedigend“ in Mathematik nicht wieder, dass ein Schüler in der Arithmetik größere Probleme hat, sein geometrisches Verständnis jedoch im sehr guten Bereich liegen kann. Eine solche Differenzierung bietet die Chance, dass ein bewusster Umgang mit Stärken und Schwächen frühzeitig geübt wird. Nur so kommen individuelle Potenziale zur Geltung und werden zum Motor von Leistungsbereitschaft. Dabei muss sich eine individuelle Leistungsfeststellung an vergleichbaren Standards orientieren. Leistungsbeurteilungen sind pädagogische Prozesse und sollten sich weiterentwickeln. Dieses tun wir in anderen Fachbereichen (Medizin/Technik) zum Glück auch und halten nicht an selbst erfahrenen Traditionen fest. Als Lehrkraft bin ich jederzeit zum konstruktiven Austausch bereit. Zurzeit scheinen mir politische Aktionen zur Wählermobilisierung und Eltern, denen es um Gewohnheit und Bequemlichkeit geht, im Vordergrund zu stehen. Aus diesem Grund scheuen sich wahrscheinlich auch viele Schulen, das durchaus in vielen Bereichen erfolgreiche Konzept umzusetzen – zum Nachteil vieler kleiner Erfolge. Schulen, die Preise erhalten, setzen in der Regel auf individuelle Förderung und Motivation durch kompetenzorientierte Rückmeldungen – ohne Noten!

Sabine Mairhöfer, Bargteheide

Privatschulen stets gefördert

9. Februar: Leserbrief „Wo bleibt die Freiheit?“

Der Brief zeigt mal wieder, dass für FDP-Bashing Desinformation ausgesprochen hilfreich ist. Bei der Volksinitiative „Pro Noten“ geht es schlicht und ergreifend um die Forderung, in Klasse 3 und 4 Notenzeugnisse mit schriftlicher Ergänzung zur Lern- und Leistungsentwicklung zu erteilen. Anders ausgedrückt: Es soll nicht möglich sein, unabhängig vom Elternwillen auf Noten zu verzichten. Warum ausgerechnet eine Mutter von Kindern, die zur Waldorfschule gegangen sind, die FDP derart angreift, ist mir ein Rätsel. Die FDP hat sich im Hinblick auf die größtmögliche Vielfalt von pädagogischen Konzepten immer für eine angemessene Finanzausstattung der Privatschulen eingesetzt. Da ist die Freiheit!

Hans-Karl Limberg, FDP Großhansdorf

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