Eltern müssen für Betreuung der Kinder bis zu 500 Euro mehr per anno zahlen

Oststeinbek. Eltern von Hortkindern in Oststeinbek müssen ab dem Schuljahr 2015/2016 tiefer ins Portemonnaie greifen. Ihr Anteil an den Betreuungskosten erhöht sich von 37,5 auf 45 Prozent. Das beschlossen die Mitglieder des Kultur-, Sozial- und Jugendausschusses auf ihrer jüngsten Sitzung einstimmig. In der Summe zahlen Eltern dann 75.000 Euro mehr pro Jahr.

Derzeit werden in Oststeinbek 150 Betreuungsplätze in zehn Hortgruppen angeboten. Um den Bedarf auch weiterhin komplett decken zu können, werden ab August drei weitere Gruppen eingerichtet. „Wir müssen neue Mitarbeiter einstellen und wollen bei den Qualitätsstandards nicht abspecken. Deswegen ist dieser Schritt notwendig“, sagt der Ausschussvorsitzende Matthias Prall, ein Parteiloser, der für die SPD-Fraktion arbeitet. Über die Anhebung hatte im Vorfeld eine Lenkungsgruppe beraten, zu der neben Politikern und Verwaltungsmitarbeitern auch Eltern zählten. Von ihnen hätten nicht alle der Gebührenerhöhung zugestimmt, sagt Prall.

Jahresbeitrag für Büchereimitglieder erhöht sich um das Doppelte

Konkret sieht die finanzielle Mehrbelastung für Eltern so aus: Wer seine Kinder von 13 bis 15 Uhr in den Hort schickt, zahlt ab August 119 statt jetzt 99 Euro pro Monat – also 240 Euro mehr im Jahr. Für eine sechsstündige Betreuung am Tag sind 500 Euro Mehrkosten per anno fällig, im Monat dann 249 statt bisher 207 Euro. Krippenplätze und jene im Elementarbereich sind von der Erhöhung nicht betroffen. Hier belässt es die Gemeinde beim Elternanteil von 37,5 Prozent.

Mehrkosten kommen auch auf die Mitglieder der Büchereien in Oststeinbek und im Ortsteil Havighorst zu. Die Politiker beschlossen eine Erhöhung der Jahresgebühr von fünf auf zehn Euro. Im Jahr 2014 verzeichneten die Büchereien ein Minus von rund 46.000 Euro. Von einer Zusammenlegung nahmen die Entscheidungsträger vorerst Abstand, dennoch könnten auf Sicht sogar beide Standorte geschlossen werden. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft: „Es gibt die Idee, die Bücherei nach Sanierung oder Umbau der Grundschule dort zu integrieren.“

In der Grundschule könnte es künftig ein offenes Ganztagsangebot geben. Zumindest wird die Raumplanung darauf ausgelegt. Das setzten CDU und Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG) mehrheitlich durch. „Wir sind gegen diese Billig-Lösung. Die Betreuung in einem Hort hat eine bessere Qualität“, sagt Sozialdemokrat Höft. Das letzte Wort bei den Themen Hortgebühren, Büchereien und Raumplanung der Grundschule haben die Oststeinbeker Gemeindevertreter in ihrer Sitzung am 23. März.