Mit „Mord am Mikro!“ startet die Produktionsfirma Musical Creations Entertainment eine neue Kulturreihe

Ahrensburg. Nimmt man den Spaß, den die vier Darsteller schon jetzt haben, als Versprechen für ihren Bühnenauftritt, dann kann sich das Publikum in Ahrensburg auf eine unterhaltsame Uraufführung am 13. März im Alfred-Rust-Festsaal freuen. „Stellen Sie sich vier alte Knacker auf der Bühne vor, die live einen Hörspielkrimi machen. So wie ‚Die 3 Fragezeichen‘ oder Bastian Pastewka mit Paul Temple oder Edgar Wallace. Die machen das schon länger, aber die Idee hatten wir zuerst“, sagt Hauke Wendt und grinst extrabreit.

„Mord am Mikro!“ ist der Titel des Mitmachkrimis im Retro-Hörspielformat, mit dem eine neue Kulturreihe in Ahrensburg gestartet werden soll. Mit einem Stück, das der Autor Gareth Jefferson Jones den vier Akteuren auf den Leib geschrieben habe, sagt Hauke Wendt. Er ist einer der Vier und Anstifter des Ganzen, weil er eine Marktlücke im Ahrensburger Kulturleben entdeckt hat. „Es gibt hier Theater und Konzerte, aber im Spannungsfeld dazwischen ist noch viel Spielraum für Mischformen.“

Dass seine Heimatstadt ein Publikum hat, das offen für unterhaltsame Experimente ist, steht für ihn seit dem vergangenen November außer Frage. Damals probierte Wendt als Deutschland-Premiere eine Form aus, die in den USA erfunden wurde: ein Musical, das von der Projektidee bis hin zur einmaligen Aufführung in nur 24 Stunden produziert wird und doch viel mehr als eine Eintagsfliege ist.

Das Publikum war ebenso begeistert wie die etwa 40 Beteiligten, die das 24-Stunden-Musical als beglückenden kreativen Prozess empfanden. Was wiederum Hauke Wendt und seine Frau Jacqui Dunnley-Wendt auf die Idee brachte, mit ihrer Produktionsfirma Musical Creations Entertainment das Ahrensburger Kulturprogramm zu erweitern, hauptsächlich mit Eigenproduktionen. Die Stadt unterstützt das Projekt, indem sie den Alfred-Rust-Festsaal quasi als Anschubfinanzierung zunächst kostenlos zur Verfügung stellt.

In diesem Jahr sind insgesamt fünf Aufführungen geplant, nach „Mord am Mikro!“ ein noch nicht benanntes Gastspiel, im Herbst ein noch zu schreibendes Stück zum 25. Geburtstag der deutschen Einheit und vor Weihnachten wieder eine Eigenproduktion mit wahrscheinlich zwei Vorstellungen. „Fragen Sie mich bitte nichts Genaueres. Zunächst wollen wir die erste Uraufführung gut über die Bühne bringen“, sagt Hauke Wendt.

Für „Mord am Mikro!“ hat er im wahrsten Sinne des Wortes drei echte „Buddies“, also gute Kumpel, an seiner Seite. Marko Formanek, Martin Pasching und Fabian Harloff hat Wendt als Kollegen in der Hamburger Inszenierung des Musicals „Buddy“ über den Rock ’n’ Roll-Musiker Buddy Holly kennen- und schätzen gelernt.

Die Vier bringen zwei wichtige Voraussetzungen für das Gelingen der ersten Premiere mit: Sie sind Freunde, die Spaß an der gemeinsamen Arbeit haben, sodass die Frage nach dem Ertrag in den Hintergrund rückt. Und sie sind Multitalente, die keine aufwendige Bühnentechnik brauchen, um beim Hamburg Krimi, der in den 50er-Jahren spielt, „Kino im Kopf“ entstehen lassen. Alle spielen, sprechen und singen nicht nur in verschiedenen Rollen (Wendt übernimmt alle Frauenrollen im Stück), sie sind auch ihre eigene Begleitband, erzeugen alle Geräusche selbst und tanzen sogar nach einer Choreografie von Jacqui Dunnley-Wendt.

Clou der Geschichte ist das offene Ende. Die Zuschauer entscheiden darüber, wie das Stück ausgeht – also über die Frage, wer der Täter ist. Hauke Wendt verspricht sechs finale Varianten, auf die er und seine Mitspieler vorbereitet sind.

Das Publikum wird also zum Teil des Ganzen. Fabian Harloff verspricht: „Aber niemand muss sich Sorgen machen, dass er auf die Bühne geholt wird und zum Affen gemacht wird. Das mit dem Publikum läuft alles anonym ab. Zum Affen machen nur wir uns da oben, das aber richtig.“