Jugendlicher veröffentlicht die Bilder im Internet. Eltern des Opfers schalten Polizei ein

Glinde. Die Polizei Glinde warnt aus aktuellem Anlass Jugendliche davor, freizügige Bilder über soziale Netzwerke weiterzugeben. „An einer Schule in Glinde gab es kürzlich einen Fall, bei dem ein Junge Nacktfotos seiner Ex-Freundin ins Internet gestellt hat“, sagt Polizeikommissar Frank Weber. „Die Eltern haben sich bei uns gemeldet. Das Mädchen war am Boden zerstört.“

Die Fahnder konnten die Schuldigen schnell ermitteln. „Es handelte sich um den Ex-Freund des Mädchens und um zwei weitere Jungs“, sagt Weber. „Wir haben ihre Smartphones beschlagnahmt.“ Die Auswertung aller Daten könne ein bis zwei Jahre dauern. So lange müssten die Jugendlichen auf ihre teuren Handys verzichten.

Laut Weber haben die drei Jungen gesagt, sie hätten die Konsequenzen nicht bedacht. „Weder die strafrechtlichen noch die für das Opfer.“ Es sei einfach Prahlerei unter Jungs gewesen. „Sie sagten, sie hätten das so nicht gewollt.“ Die Folgen für das Mädchen aber seien schrecklich. „Die Fotos haben sich wie ein Lauffeuer verbreitet“, sagt Frank Weber.

In dieser krassen Form sei es der erste Fall in der Umgebung, sagt Weber. „Aber es ist ein ganz gefährliches Feld. Man kann ganz schnell zum Opfer werden.“ Derzeit aktuell ist die Streaming-Plattform YouNow, auf der Jugendliche sich per Webcam filmen und so fremden Menschen Einblicke in ihr Privatleben geben. Wichtig sei, dass Eltern ihre Kinder für den Umgang mit persönlichen Daten sensibilisieren. Ein Problem sei aber auch, dass Eltern sich oft gar nicht so gut mit den Risiken auskennen, die soziale Netzwerke bergen. „Dann ist es wichtig, sich Rat zu holen. Eigentlich hat jeder einen Bekannten oder jemanden in der Familie, der sich auskennt“, sagt Weber.

Hilfe gibt es auch im Internet: Unter www.polizei-beratung.de und www.klicksafe.de gibt es Tipps.