Das Robben-Café, in dem auch zehn behinderte Menschen arbeiten, besteht ein Jahr

Ahrensburg. Seit genau einem Jahr besteht das erste Inklusionscafé im Kreis Stormarn. Im Ahrensburger Robben-Café (Bornkampsweg 31 L) arbeiten zehn Menschen mit und neun ohne Behinderung. „Unsere Erwartungen haben sich mehr als erfüllt“, sagt Anke Brammen, die das Projekt als Leiterin der Hermann-Jülich-Werkgemeinschaft mit ins Leben gerufen hat. „Dass wir so schnell so viele Stammgäste haben würden, damit haben wir nicht gerechnet.“ Wegen der positiven Resonanz sollen die Öffnungszeiten ab Mitte März erweitert werden. Außerdem sind regelmäßig Konzerte, Lesungen und Vorträge geplant.

Vor allem der täglich wechselnde Mittagstisch, der wie alle Speisen aus Bio-Produkten frisch zubereitet wird, komme gut an. „Alle Mitarbeiter sind mit ganzem Herzen dabei. Das strahlt auf die Atmosphäre aus“, sagt Brammen. Die Entschleunigung sei im Haus deutlich spürbar und ermögliche eine kleine Flucht aus dem Alltagsstress.

Ein Beispiel für das engagierte Team ist Miguel Schneider. Der 19-Jährige, der mit dem Down-Syndrom zur Welt kam, lebt in einer der drei Hausgemeinschaften der Hermann-Jülich-Werkgemeinschaft. Der Kontakt zu den Gästen gefällt ihm. „Ich freue mich über jeden, der nett ist“, sagt der junge Mann, der viel Wert auf Höflichkeit legt. „Ich erzähle den Gästen, was es bei uns zu essen und zu trinken gibt“, sagt Schneider. „Wenn ich die Bestellung aufgenommen habe, bedanke ich mich und kümmere mich dann darum, dass sie schnell das bekommen, was sie sich wünschen.“

Die Idee zu dem Café entstand schon 2004. Neben der Hermann-Jülich-Werkgemeinschaft ist der Verein Die Robben im Boot. Dieser entstand aus einer Elterninitiative des Friedrich-Robbe-Instituts, einer heilpädagogischen Schule mit anthroposophischer Ausrichtung in Hamburg.