Die Hindenburgstraße im Zentrum von Bad Oldesloe soll nach Ansicht von SPD und Linken umbenannt werden.

Bad Oldesloe. Sie halten es nicht mehr für tragbar, dass die Straße nach Paul von Hindenburg (1847–1934) heißt – jenem Mann, der als Reichpräsident der Weimarer Republik im Jahr 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte. SPD und Linke wollen, dass die Hindenburgstraße künftig Langestraße heißt. Einen entsprechenden Antrag haben die Initiatoren für den Hauptausschuss und die Stadtverordnetenversammlung gestellt.

„Es handelt sich um eine Rückbenennung, weil die Straße ursprünglich Langestraße hieß“, sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Maria Herrmann. „1933 wurde sie in Hindenburgstraße umbenannt. Wir wollen jetzt also etwas rückgängig machen, was in der Nazizeit entschieden wurde.“ Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Grünen-Ortsverbandes Hartmut Jokisch wirbt Herrmann um Unterstützung für den Antrag. Kritiker fürchten allerdings, dass durch die Umbenennung Kosten für die Geschäftsleute entstehen und die Diskussion über die Vergangenheit erschwert wird, wenn der Name Hindenburg aus dem Stadtbild verschwindet.

SPD und Linke haben eine Ausstellung zum Thema Paul von Hindenburg initiiert. Sie eröffnet am Montag, 9. Februar, 11 Uhr, im Atelier 25 (Hindenburgstraße 25). Zur Eröffnung wird Klaus Klingner (SPD) erwartet, der ehemalige Justizminister des Landes Schleswig-Holstein. Die Ausstellung ist bis Montag, 23. Februar, zu sehen. An diesem Tag soll die Oldesloer Stadtverordnetenversammlung über den Antrag entscheiden.