Anwohner rufen die Polizei. Die vermutet Gülle auf gefrorenem Boden als Ursache

Ahrensburg. Es stinkt in Ahrensburg, am Stadtrand Richtung Wulfsdorf, an den Feldern Richtung Ammersbek, ein bisschen auch in Ammersbek selbst: Mit dieser Beobachtung haben sich Stormarner am Freitagmorgen – sehr zum Leidwesen der Beamten – bei der Polizei gemeldet, von einem strengen Geruch zum Beispiel nach faulen Eiern berichtet. Polizeisprecherin Sonja Kurz: „Wir haben keine Gefahrenlage oder ähnliches feststellen können. Wir können es uns nur so erklären, dass Gülle auf kaltem Boden ausgebracht worden ist.“

Eine Erklärung, die auch Peter Koll, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands, für wahrscheinlich hält. Nun ist es allerdings so, dass bei gefrorenem Boden gar keine stickstoffhaltigen Düngemittel ausgebracht werden dürfen. Koll: „Das kommt auf die Definition von gefrorenem Boden an.“ Dabei spiele auch die sogenannte Auftauwahrscheinlichkeit eine Rolle. Konkret: Die nächste Wetterstation in Hamburg-Fuhlsbüttel habe am Freitagmorgen für bewachsene Böden null bis einen Zentimeter Frosttiefe gemeldet. Da über den Tag mit einer Lufterwärmung bis in den Plusbereich zu rechnen gewesen sei, habe der Boden als frostfrei gegolten.

Kolls Erklärung für den Gestank: „Grundsätzlich kommt es bei niedrigen Temperaturen zu sehr niedrigen Ausgasungen, das heißt, wir haben eigentlich besonders geringe Immissionen.“ Andererseits sei es sehr windstill gewesen, die Luft sei also nicht verwirbelt worden. Koll: „Das bedeutet, dass sich der Geruch bodennah ausbreitet.“