Defekte Heizung müsste erneuert werden, doch Gemeinde will kein Geld mehr investieren

Trittau. Die Kapelle auf dem Trittauer Südfriedhof wird wohl künftig keine Heizung mehr haben. Denn die derzeitige Heizungsanlage ist kaputt und kann nicht mehr repariert werden. Eine neue Anlage, die auch das Nebengebäude der Kapelle beheizt, würde etwa 18.500 Euro netto kosten. Das hat ein Kostenvoranschlag ergeben. Der Hauptausschuss soll am 10. Februar darüber entscheiden, ob und in welcher Form Kapelle und Nebengebäude künftig betrieben werden sollen.

2009 errechnete eine Arbeitsgruppe 160.000 Euro Sanierungskosten

Die Kapelle, die in den 60er-Jahren erbaut wurde, braucht nicht nur eine neue Heizung, sondern eigentlich auch eine energetische Sanierung. Bereits im Jahr 2009 hatte sich eine Arbeitsgruppe damit befasst. Ergebnis: Sanierungskosten von etwa 160.000 Euro, von denen Trittau 40.000 Euro übernehmen sollte. Dafür hatte die Gemeinde bereits 2009 kein Geld. Auch ein Abriss wäre zu teuer gewesen. So wurde die Kapelle genauso weiterbetrieben wie vorher.

Die Arbeitsgruppe schlägt jetzt vor, die Kapelle künftig nur noch bei Bedarf, etwa bei Trauerfeiern zu heizen. Dafür soll ein Gasgebläse eingesetzt werden. Das Nebengebäude hingegen müsse unbedingt weiter beheizt werden, damit im Winter die Wasserleitungen der sanitären Anlagen nicht einfrieren. Zudem wird das Gebäude von Friedhofsgärtnern und Bestattern genutzt. Das Nebengebäude könnte künftig über elektrische Wandkonvektoren beheizt werden.

„Die Kapelle soll erst einmal noch erhalten werden, weil dort ja Trauerfeiern stattfinden“, sagt Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch. Allerdings habe die Nutzung der Kapelle in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen: Im Jahr 2012 fanden dort 25 Trauerfeiern statt, 2013 waren es 15, im Jahr 2014 nur noch elf. „Im Bestattungswesen kommt es gerade zu einigen Veränderungen“, stellt Mesch fest. „Es gibt immer weniger Sargbestattungen. Stattdessen nehmen Urnenbestattungen stark zu, außerdem geht der Trend zu Seebestattungen und Baumgräbern.“

Durch unregelmäßiges Heizen kann sich die Bausubstanz verschlechtern

Durch die unregelmäßige Beheizung der Kapelle können sich langfristig allerdings Probleme ergeben: Wegen der großen Temperaturschwankungen kann sich das Material von Fenster und Türen verformen und Instandsetzungen nötig machen. Auch muss man damit rechnen, dass sich Feuchtigkeit in dem unbeheizten Mauerwerk bildet und sich die Bausubstanz über die Jahre verschlechtert. Die öffentliche Sitzung des Hauptausschusses ist am Dienstag, 10. Februar, um 19.45 Uhr im kleinen Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung Trittau.